Donnerstag, 11. Februar 2010

Decay - The Unlikely Hero


Release-Date:
23. September 2008

Label:
Molemen Records

Tracklist:
01. Fanfare
02. Push
03. Unlikely Heroi
04. That's War - (feat. Selfish)
05. Don't Ever Say
06. Wise
07. Pills
08. Shaking Dice Interlude
09. The Chase
10. Get Loose - (feat. Astonish)
11. Sunsplash
12. Easy (The Llama Way) - (feat. Selfish, Tone Liv & Butta Verses)
13. Oh Lordy
14. Cloud

Review:
Molemen, die nächste. Wenn es eine Produktionsgröße gibt, die durch konstante Leistung zu überzeugen weiß, dann ist diese Größe jenes dreiköpfige Gespann aus Chicago. Der Name umfasst bekanntermaßen jedoch ein ganzes Kollektiv, deren bekanntestes rappendes Gesicht auf den Namen Vakill hört. Bei den weiteren Emcees wird man dann auch einen gewissen Decay vorfinden, um den es hier ja vornehmlich geht. Denn mit "The Unlikely Hero" legt der Herr sein Molemen-Debüt vor und wird dabei natürlich versuchen, sich aus dem Hintergrund in die erste Reihe der Eigenständigkeit vorzukämpfen.

WRITTEN FOR HipHop-Jam
 
Doch mal ganz ehrlich: Decay hat eine unwahrscheinlich gewöhnliche Stimme, einen normalen Flow und meist auch keine herausstechenden Themen, von denen er auf seinem Album berichtet. Was hier weitaus mehr interessiert sind die Beats, die fast komplett von PNS, Panik und Memo stammen. Als Rapper hätte man also auch jeden x-beliebigen anderen halbwegs Fähigen hernehmen können, doch genau da erscheint Decay passend, da seine Raps locker gut genug für die Produktionen sind, jedoch nicht zu gut um die Aufmerksamkeit zu sehr von ihnen abzulenken. Und so dämlich dies klingen mag, genau so ist es. Die Musik ist konstant im gemächlichen Bereich gehalten und ist trotzdem durch die Bank weg so stark produziert, dass Decay selbst nicht mehr viel falsch machen kann. "Don't Ever Say" beispielsweise erklimpert sich seinen Weg zur guten Laune, "Wise" markiert einen von vielen Kopfnickern und schon der Opener "Fanfare" macht sich den nötigen Platz, den dieses Album braucht. Die Molemen begeistern mit Liebe zum Detail. So passiert hier ein keiner Stelle etwas aufsehenerregendes und doch können schon kurze Snacks wie das "Shaking Dice" Interlude eine enorme Ausschüttung von Glückshormonen beim Hörer auslösen. Liebevolle Sample-Arbeit, der so markante Einsatz von Streichern und der dezente Einsatz von Drums schaffen eine ganze Palette von kleinen Juwelen: "The Chase", "Get Loose" und "Easy (The Llama Way)" machen dabei am meisten Spaß.

Auch wenn es vielleicht bedenklich sein mag, dass Decay auf seinem eigenen Album nicht im Rampenlicht steht, ist es schwer vorstellbar, dass sich beim Hören der Scheibe irgendjemand ernsthafte Gedanken über diesen Umstand macht. Genau genommen brauchen Produzenten wie die Molemen ebensolche Rapper wie Decay, um Alben wie "The Unlikely Hero" entstehen zu lassen. Gewinnen tun daran alle: Memo, PNS und Panik stärken ihren sowieso schon großen Ruf und Decay bleibt als positive Assoziation im Hirn hängen. Schlecht rappt der Herr ja nichtmal - nur eben "zu normal". Diese soliden Raps, gepaart mit hervorragenden Beats, ergeben eine gute Wertung, die die gegebenen Kapazitäten auch größtenteils ausreizt und nicht nur für Molemen-Liebhaber lohnenswert ist. Für höhere Wertungen sollte man auf das hoffentlich in naher Zukunft droppende Vakill Album hoffen. 

6.6 / 10

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