Donnerstag, 11. Februar 2010

Diamond D - The Huge Hefner Chronicles


Release-Date:
7. Oktober 2008

Label:
Babygrande Records

Tracklist:
01. Intro - (feat. Fat Joe)
02. Can't Be Me
03. D-I-A-M-O-N-D
04. Don't Beg
05. Baby - (feat. Jawz Of Life)
06. Good Tyme - (feat. Blake Carrington)
07. I Getz It In
08. Get Up
09. It'll Be Alright - (feat. Novel)
10. When Ur Hot Ur Hot - (feat. Sadat X & Stacy Epps)
11. I Wanna Leave - (feat. Crawfish)
12. Bad / Good

Review:
Die Ostküste und speziell New York hat schon unzählige Geschichten von Künstlern geschrieben, die ganz oben schwammen, um dann unbeachtet zu versinken. Dieses Schicksal musste wohl selten ein ganzes Kollektiv so schwer ertragen wie die Jungs von D.I.T.C.. Gelten die inzwischen über ein Dutzend Jahre alten Releases alle als sehr gute bis classic-angehauchte Werke, so ist heutzutage das krasse Gegenteil zu beobachten: Big L tot, Fat Joe mental tot, der Rest versunken oder in musikalischer Minderwertigkeit strampelnd. Auch Diamond D, ein Paradebeispiel für eine Halblegende, scheint es so zu ergehen. Da auch er der Ansicht ist, der Welt noch ein Album hinterlassen zu müssen, hüpft er in den Riesen-Pool namens Babygrande und veröffentlicht "The Huge Hefner Chronicles".

WRITTEN FOR HipHop-Jam
 
Primär drängt sich die Frage auf, was einem das nicht unpassender gestaltbare "Money-Cars-Hoes"-Cover sagen will - denn primär wird dieses Cover allerhöchstens jene HipHop-Heads, die sich eventuell zu einem Kauf erbarmen könnten, verschrecken. Vielleicht besitzt Diamond D ja auch so viel Anstand, seine Fans mit dem Cover vorzuwarnen - denn "The Huge Hefner Chronicles" ist beileibe nichts, was man gehört haben muss. Die 35 Minuten sind einzuteilen in wenige Versuche, richtigen HipHop auf die Beine zu stellen und äußerst softe Nummern mit Soul-Einflüssen. Überraschenderweise findet man gerade in der zweiten Kategorie die wenigen guten Songs der Platte. Das gekonnt smoothe "Baby" versprüht so viel Atmosphäre wie sonst kein Track des Albums. In ähnliche Richtung steuern die Illmind-Produktion "Don't Beg", ebenso wie "I'll Be Alright". Im Positiven darf noch "Bad / Good" erwähnt werden, das als relaxte Ausstiegsnummer eine sehr gute Figur macht. Der Rest allerdings ist, was bei einer solch kurzen Spielzeit mehr als fatal ist, Füllmaterial. Sei es nun das anstrengend klimpernde "D-I-A-M-O-N-D", das nach Abklatsch stinkende "I Getz It In" oder das unhörbare "Good Tymes", mit diesen Songs wird äußerst anschaulich vorgeführt, wo die Probleme der Ostküste liegen.

Herauszufinden. wo genau die Wurzeln des riesigen Problembaums liegen, an dem Kerle wie Diamond D baumeln, würde wohl den hiesigen Rahmen sprengen. Tatsache ist, dass anstelle von Alben, die einen Sound praktizierten, bei dem nicht mehr viel falsch gemacht werden konnte, heutzutage ein Überschuss an halbgarem, orientierungslosem Mittelmaß vorherrscht, für dessen weitläufige Beseitigung kein Lösungsansatz in Sicht ist. So gesehen ist Diamond D und sind D.I.T.C. also nicht allein. Dass ihnen hiermit der musikalische Niedergang in Form von absolutem Innovationsstillstand auf inakzeptablem Niveau bevorsteht (oder schon vonstatten geht), sollte den Diamond Ds dieser Rap-Welt jedoch schleunigst bewusst werden. Und dafür gerät "The Huge Hefner Chronicles" in seiner Bedeutungslosigkeit sogar noch relativ hörbar. 

5.6 / 10

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