Samstag, 13. Februar 2010

Edu Leedz - Mass Movementz: The Album


Release Date:
24. Februar 2009

Label:
Leedz Edutainment

Tracklist:
01. DJ ON&ON - There Will Be Leedz
02. Slaine, Dre Robinson & Ray Diamonds - Play To Win
03. Mic Geronimo & Royal Flush - Everybody Raps
04. Ill Bill, Slaine & Reef The Lost Cauze - Bangmatic (Matty Trump Remix)
05. Blaq Poet, Jaysaun & Termanology - King Of The Jungle
06. Pacewon, U-God & Bomshot - Do My Thang
07. Casual, Fatlip & C-Rayz Walz - My Zone
08. WERS 88.9 Interview
09. Copywrite, Prone 2 & The Rhyminal - Throwin Punches
10. Slaine, Amadeus The Stampede & Rite Hook - Cocaine Cowboys
11. Bad Newz, Al-J, Edo. G & J The S - Somethin To Eat
12. El Da Sensei, Pacewon & MC Exposition - Too Many Mcs
13. Blak Madeen & Stucat - Today Ain't Right
14. Last Emperor & MC Exposition - Evil Doers Beware
15. Ricky Mortis - Interlude
16. Esoteric & Awkward Landing - Spikes For The Punchbowl
17. Wise Intelligent & Elemental Zazen - Globe Holders (Remix)
18. Skinny Cavallo - Pictures On The Wall
19. Rhetoric - The Epidemic
20. Rite Hook - Lowlife
21. Amadeus The Stampede & Benny B - Visions Of Hell

Review:
Wie es bei so vielen Compilations der Fall ist, verbirgt sich auch hinter dieser eine kleine Geschichte. Edu Leedz ist Boston's HipHop-Promoter Nummer Eins. Um genau zu sein, kann der Herr von seiner Tätigkeit sogar leben; und zudem ist er verantwortlich dafür, dass die Szene in Boston nicht total ausgestorben ist. Mit Leedz Edutainment im Rücken brachte er unzählige Rap-Größen nach Boston. Die freien Plätze für Vorgruppen vergab er an lokale Emcees - eine einmalige Gelegenheit, aus der auch das Konzept dieses Albums hervorgeht. Denn nach zwei Mixtape-Teilen ist "Mass Movementz" Teil Drei ein vollwertiges Album, auf dem nationale Underground-Größen mit den Jungspunden der Bostoner Szene zusammengeführt werden.

WRITTEN FOR Rap4Fame
 
An dem Charakter der Scheibe ändert dies natürlich nichts: Noch mehr als ein Produzenten-Album schweben Alben wie "Mass Movementz: The Album" immer in Gefahr, in einer lieblosen Aneinanderreihung von Tracks zu enden. 18 volle Tracks und eine Spielzeit von knapp 80 Minuten kommen noch hinzu. Die Produktionen stammen aus der Beantown selbst, nämlich von einer ganzen Riege an wenig bekannten Knöpfchendrehern, unter denen auch Leedz' Partner und Engineer Matty Trump zu finden ist. Es bedarf keiner langen Hörzeit um festzustellen, dass hier nichts Besonders herausgekommen ist. Schon wenn sich "Play To Win" mit Einschlaf-Hook über seine vier Minuten müht, weiß man, dass dieses Teil eines der (viel zu) vielen Alben ist, die jährlich in diesem Format erscheinen. Edu selbst kommt nie zu kurz, denn mit Shoutouts wird nicht gespart. Die Bostoner Unbekannten können höchst selten Akzente setzen: Lediglich im passioniert vorgetragenen "Lowlife" setzt sich Rite Hook im Ohr des Hörers fest. Ansonsten finden sich viele typische Compilation-Elemente: Ein Metal-Crossover mit Coka Nostra-Delegation ("Bangmatic" im unhörbaren Remix von Matty Trump) versteckt sich hier ebenso wie ein Old School-Tribut, "Spikes For The Punch Bowl". Aufeinandertreffen von verschiedenen Namen, bzw. Puzzeln einer neuen Konstellation der Alltags-Compilation-Gäste. Man wundert sich schon, wo Sean Price oder Little Brother abgeblieben sind. "King Of The Jungle" mit Blaq Poet und Termanology gehört mit seinem nichtssagenden Beat jedoch in genau dieselbe Kategorie, ganz genauso wie "My Zone", in dem C-Rayz mit zwei Kaliforniern über eine billig dümpelnde Produktion bounct. "Too Many MCs" - der alte Jeru hat damit sehr Recht, denn genau dieses Gefühl beschleicht einen hier des Öfteren. Doch anstatt nur schwarzzumalen, sei auch die durchaus existierende schöne Seite des Albums erwähnt. Direkt nach den schläfrigen Pacewon und El Da Sensei nämlich bekommt man in "Today Ain't Right" eine simple Drumline und starkes Sampling vorgesetzt, wobei sich Leedz-Schützling Black Madeen mit solider Leistung behaupten kann. Noch besser ist das richtig starke "Evil Doers Beware", in dem MC Exposition von seinem routinierten Gegenüber zwar an die Wand gerappt wird, das jedoch trotzdem so viel Spaß macht wie sonst kein Track des Longplayers. Was Royal Flush und Mic Geronimo hier verloren haben, bleibt zwar ein Rätsel, doch die Veteranen aus Queens hinterlassen Edu "Everybody Raps", eine nicht sehr gehaltvolle, aber gut hörbare Nummer mit Allerweltslyrics. Erwähnenswert sind noch "Do My Thang", das sowohl aufgrund des Line-Ups als auch wegen der kraftvollen Produktion aus der Reihe fällt, und das Mülltonnenwerk "Pictures On The Wall" mit widerwärtigem Basshunter-Sample.

Tracklist, Producer, einfach alles an diesem Werk ließ erwarten, dass "Mass Movementz" zu einer gewöhnlichen Compilation wird. Die Skip-Tracks sitzen neben dem Standard-Material, das sich um die Handvoll guter Tracks ansiedelt. Dieses Album kann leider nicht mit einem "Home - Boston Underground Hip Hop" verglichen werden, was jedoch wünschenswert gewesen wäre. Wenn schon eine solche Compilation, dann hätte man ihr auch vollen Boston-Charakter einhauchen können. Dass dort viele Talente schlummern, ist ja kein Geheimnis, nur aus "Mass Movementz: The Album" geht das nicht so direkt hervor. Edu Leedz in Ehren, doch wenn er das nächste Mal musikalischen Output plant, dann bitte ein wenig durchdachter - hier schafft er es (trotz des Riesenaufgebots) mit zwei zugedrückten Augen über die 50%.

5.7 / 10

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