Samstag, 13. Februar 2010

MeccaGodZilla Vs. 007 - Soundclash Vol. 1


Release Date:
15. Januar 2005

Label:
Backwoodz Studioz

Tracklist:
01. Sound Of Fury
02. Pit & The Pendulum (Golden Gun Remix) (Feat. Billy Woods & Vordul Mega)
03. Visions Of An Archangel
04. Gasoline (Feat. Billy Woods)
05. Trojan Warfare (Feat. Rodan)
06. Holla Back (Challabread Mix) (Feat. Lam Shist)
07. Who Want War (Feat. Majesty)
08. Free Trade
09. Lady Flipside Meets MeccaGodZilla
10. Beware
11. Citrus Punch
12. Frederick Douglas (Bodega Mix) (Feat. Billy Woods)
13. Made 2B Major (2K Mix) (Feat. King Ra & Divine Mind)
14. Crusades (Undeclared Wars 2) (Feat. Billy Woods & Vordul Mega)
15. Sword Of Omenzzzzz / Oceans Of Fire (Bonus) (Feat. Ray Long, Spiega & Kong)

Review:
"Soundclash" - das ist die richtige Bezeichnung für dieses Projekt. Bond alias 007, produzierender Kopf der Backwoodz Studioz, lädt sich eine Underground-Größe aus New York zur gemeinsamen Session: RAVAGE The MeccaGodZilla ist aus der jüngeren Generation der Monsta Island Czars und einer der aktivsten noch verbliebenen Vertreter der Toho-Monster. Zwei Vertreter von zwei der interessantesten Kollektive aus dem Big Apple prallen aufeinander und das Ergebnis verspricht - in Anbetracht der beidseitig ungewöhnlichen Styles - mehr als nur interessant zu werden.

WRITTEN FOR Rap4Fame
 
Dass beide Seiten Gesellschaft mitgebracht haben, sollte einen weiteren Anreiz für dieses Album darstellen. Der am öftesten zu Wort kommende Emcee ist Billy Woods, der auf Seiten der Backwoodz-Fraktion ins Rennen geht: Gleich im "Pit & The Pendulum (Golden Gun Remix)" schnappt sich 007 einen seiner Beiträge zu Woods' Album "The Chalice" und jagt ihn durch die Remix-Maschine. Dem einst tief-melancholischen Track werden erhebende Hörner aufgesetzt, während Vordul's schwarze Metaphern wirken wie eh und je. Erreicht zwar nicht ganz sein geniales Original, kann aber trotzdem beeindrucken. Bevor jedoch auf die zweifelsohne wichtigen Beiträge der Gäste eingegangen wird, sollte man sich der Leistung der beiden Protagonisten zuwenden: Denn dies ist kein Producer-Album im altbekannten Sinne. Abwechselnd spielen sich Ravage und Bond den Ball zu, was im Gesamteindruck eine sehr gut geglückte Synthese der beiden Styles zulässt: Bond mit seinen unzählbaren Genre-Einflüssen und einer Flut an Samples (die im ebenfalls 2005 veröffentlichten "Golden Gunn" noch exzessiver über den Hörer hereinbricht) und Ravage mit seinen dramatischen Gefügen, die durch knackige Drums und Electro-Einflüsse komplettiert werden. Der MeccaGodZilla ist bekanntermaßen auch ein Emcee und scheut sich nicht, selbst zum Mic zu greifen (viermal, um genau zu sein). Am markantesten fällt dabei das Interlude-artige "Visions Of An Archangel" auf, in dem Ravage acapella seine Salven in beachtlichem Tempo auf den Hörer feuert. Großes Beat-Kino ist der instrumentale Mittelteil des Albums, in dem keine Raps zu hören sind, wodurch der Fokus voll auf die Produzenten gesetzt wird: Sei es nun der mehrfache Beat-Wechsel in Bond's "Free Trade" (mit großartigem Sample-Salat), sein herrlich souliges "Beware" oder Ravage's angenehme (mit Voice-Sample versehene) Streicherkulisse in "Citrus Punch" - der Sprechgesang wird nicht vermisst. Dabei soll gar nicht verschwiegen werden, dass man hier nichtsdestotrotz einige höchstqualifizierte Spitter antreffen wird: Der Meister Rodan höchstpersönlich gibt sich beispielsweise in "Trojan Warfare" die Ehre, während Bond in "Crusades (Undeclared Wars 2)" einen meisterhaften und in reiner Schwermut getränkten Geigen-Teppich webt, der wie geschaffen ist für das Duo Vordul-Woods, das auf solchen Instrumentals in seiner eigenen Liga spielt. Auch unbekanntere Emcees kommen zu Wort, wie Lam Shist in "Holla Back (Challabread Mix)" oder Majesty, als Mitglied der jüngeren Czars-Generation unter dem Alias Gamma-Ra bekannt, in "Who Want War". Gegen Ende gibt es Ravage's "Sword Of Omenzzzzz", die einzige Nummer, bei der die Zügel hinsichtlich schöpferischer Freiheit zu locker gehalten wurden - dieses Electro-Ding ist zwar amüsant, aber ebenso anstrengend. Wett gemacht wird das durch den Canal Street Mix von "Oceans Of Fire", einem Auflauf von Ray Long, Ravage, Spiega und Kong, der es (dank einer überragenden Leistung von Spiega als auch von Kong und Ravage) monstermäßig in sich hat.

Tief im Untergrund New Yorks erfolgt dieses Aufeinandertreffen von Riesenechse und Superheld. Ohne große Wellen zu schlagen. Und doch unter Freisetzung beachtlicher Energien, die in dieses Album gesteckt werden. Bond und Ravage harmonieren - und wie gut die beiden Camps zusammenpassen, dafür ist das Reavers-Projekt Beweis genug. Hier stehen die Produzenten im Vordergrund, was auf der Scheibe auch zu jedem Zeitpunkt zu spüren ist, während die Gäste bestens gewählt sind und das Ganze ergänzen. Dieses Release ist für Backwoodz- und für MIC-Fans genauso geeignet wie für Liebhaber von frischem NY-Sound, der nicht auf der Stelle tritt.

7.5 / 10

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