Donnerstag, 11. Februar 2010

Madvillain - Madvillainy


Release-Date:
23. März 2004

Label:
Stones Throw Records

Tracklist:
01. The Illest Villains
02. Accordion
03. Meat Grinder
04. Bistro
05. Raid - (feat. MED aka Medaphoar)
06. America's Most Blunted - (feat. Quasimoto)
07. Sickfit
08. Rainbows
09. Curls
10. Do Not Fire!
11. Money Folder
12. Shadows Of Tomorrow - (feat. Quasimoto)
13. Operation Lifesaver / Mint Test
14. Figaro
15. Hardcore Hustle - (feat. Wildchild)
16. Strange Ways
17. Fancy Clown - (feat. Viktor Vaughn & Allah's Reflection)
18. Eye - (feat. Stacy Epps)
19. Supervillain Theme
20. All Caps
21. Great Day
22. Rhinestone Cowboy

Review:
Madvillain ist ein Name, der seit diesem Album hier mit viel Respekt in der Rap-Welt umhergeistert. Dass sich dahinter der namentliche Zusammenschluss von Supervillain Metal Face Doom und Madlib verbirgt, ist dabei kein Geheimnis. Was genau dieses Album zu einem solchen Phänomen macht, ist da weitaus interessanter. Andererseits: schon Madlibs Kollabo mit einem anderen großen Kopf im HipHop als Jaylib brachte ein ähnlich gerühmtes Werk hervor.


WRITTEN FOR HipHop-Jam

Anders als bei "Champion Sound" werden hier nicht Beats und Rhymes 50/50 aufgeteilt - obwohl das sicherlich auch prima funktioniert hätte. Doch hier sorgt der Beat Konducta für die klangliche Ausrüstung der Songs, während die einzigartige Reimwalze Doom seinen Flow darüberpackt. Was also passiert, wenn zwei der zu den kreativsten Köpfen im HipHop gezählten Künstler zu Superschurken avancieren und die Welt unsicher machen, bekommt man hier in einer Dreiviertelstunde und auf 22 Tracks so unverschämt gut vor Ohren geführt, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt. Charakteristisch über das ganze Album hinweg sind kurze Spielzeiten, die es dem Hörer nicht gönnen, groß Luft zu holen. Hier jagt eine Sensation die nächste, die Instrumentals wechseln manchmal in atemberaubendem Tempo, ohne dabei den von Madlib schwungvoll ausgelegten und doch nie abreißenden Faden zu verlieren. Da klebt der selbstredende Titel "Accordion" an dem vom Metal Face gebastelten Intro, das Doom-angepasst-verhaltene "Curls" wird von einer Explosion pulsierender Madlib-Auswüchse in "Do Not Fire!" verfolgt und der "Mosnta Island Sound goes Madlib"-Clash namens "Operation Lifesaver" sitzt zwischen nachdenklichen Quasimoto-Pitches und dem genickbrechenden "Figaro". Sample-Kunst nahe der perfektionierten Vollendung kommt mannigfach zum Einsatz und verpasst der Harmonie des Albums den letzten Schliff. Beim Aufzählen der positiven Beispiele muss man da weit ausholen: ein umwerfend nach vorne preschendes "Raid", das abgedrehte Interlude-artige "America's Most Blunted" und gleich danach das schlichtweg hinreißend geniale Instrumental "Sickfit" - und im zweiten Atemzug folgen "Strange Ways" mit Streicher-Untersatz der Extraklasse und dem vielleicht besten Auftritt Dooms auf diesem Album ("They pray four times a day, they pray five / Who ways is strange when it's time to survive / Some will go of they own free will to die / Others take them with you when they blow sky high"), eine melancholische Sample-Show mit "Gast" Viktor Vaughn, die Madvillain-Hymne "All Caps" oder "Rhinestone Cowboy", das abschließend noch einmal Doom auf Hochtouren bietet: "We rock the house like Rock 'N Roll / Got more soul than a sock with a hole".

Wer im Aufeinandertreffen der Supervillains, das übrigens auch ein Wettstreit der Anzahl der Alter Egos hätte werden können, letztendlich besser dasteht, ist sehr schwer zu sagen. Vielleicht Madlib ein klein wenig. Ist allerdings auch vollkommen egal - fest steht, dass die allgemeine Euphorie über dieses Album vollkommen gerechtfertigt ist. "Madvillainy" ist ein Hörerlebnis, dem man mit Worten schwer gerecht wird. 

8.8 / 10

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