Release Date:
16. Juni 2008
Label:
Rekabet Records
Tracklist:
01. Explorers Of The Minds (Intro)
02. Ground Zero
03. Straight Jacket Part I (Feat. Reain)
04. The Awakening (Skit)
05. Lost
06. Multiplicity
07. Smoke Screens and Pipe Dreams
08. Unreasonable (Feat. Diabolic)
09. Poison Penmanship
10. Test Of Faith
11. Stark Raving Genius
12. Attitude Problem (Feat. Copywrite)
13. Straight Jacket Part II (Feat. Reain)
14. Holding On
15. Shadow People (Skit)
16. Iller Instinct
17. Multiplicity (Remix) (Bonus)
16. Juni 2008
Label:
Rekabet Records
Tracklist:
01. Explorers Of The Minds (Intro)
02. Ground Zero
03. Straight Jacket Part I (Feat. Reain)
04. The Awakening (Skit)
05. Lost
06. Multiplicity
07. Smoke Screens and Pipe Dreams
08. Unreasonable (Feat. Diabolic)
09. Poison Penmanship
10. Test Of Faith
11. Stark Raving Genius
12. Attitude Problem (Feat. Copywrite)
13. Straight Jacket Part II (Feat. Reain)
14. Holding On
15. Shadow People (Skit)
16. Iller Instinct
17. Multiplicity (Remix) (Bonus)
Review:
Mit gerade einmal einem Album kann die Gruppe Rhyme Asylum bereits auf Änderungen im Line-Up zurückblicken: Zu dem derzeitigen Trio zählte zu Zeiten der Aufnahmen zu diesem Album noch Emcee Plasma. Im Moment sind die Mitgleider: Possessed, Skirmish und Psiklone. Nachdem man auf Open Mic Nights zueinander gefunden hat, hat man sich entschlossen, als Team weiterzuarbeiten. Mit acht Jahren Rap-Erfahrung und einer sich steigernden Reputation beginnen die Aufnahmen zum Debütalbum, "State Of Lunacy".
WRITTEN FOR Rap4Fame
Auf großen Support kann man dabei jedoch nicht zurückgreifen. Mit Leatherface hat man einen Beat-Schmied, der (fast) der kompletten Scheibe Instrumentals verpasst, was für ein geschlossenes Sound-Bild sorgt. Dass hier keine wollig-weichen Töne angeschlagen werden, eröffnet bereits das Cover. Was genau einem hier jedoch blüht, hätten wohl die wenigsten erwartet: Leatherface lebt fernab von dem Großteil seiner britischen Kollegen und baut Beats, die fast schon an düstere NY-/Ostküsten-Sounds aus Zeiten der Jahrtausendwende erinnern. In etwa dort steigen dann auch die vier Emcees ein: abstrakte Wortgebilde, die aggressiv vorgetragen werden. Wer es bis hierher noch nicht verstanden hat, dem sei auf die Sprünge geholfen: Dies ist eines der seltenen Releases, in dem sowohl Produktion als auch Rhymes in eine sehr wünschenswerte Richtung ausgerichtet sind. Und dementsprechend fällt auch die Qualität der Tracks aus. Wo "Smoke Screen & Pipe Dreams" als recht weiche Nummer die (trotzdem sehr hörenswerte) Ausnahme bildet, wird in "Lost" eine düstere Atmosphäre aus Streichern gewebt. "Seeing how most of the globe's americanized" - da dürfen Rhyme Asylum eigentlich nicht auf andere zeigen, da sie auf ihrem Album nicht besser sind. Wäre nicht der britische Akzent, man würde dieses Album irgendwo nach New York stecken. Signifikant durchs Album ziehen sich markige Snares, auch sonst bedient sich Leatherface am BoomBap-Schränkchen. Samples, verhalten und melancholisch in "Poison Penmanship" oder markant im großartigen "Holding On" ("I don't prey, cause god isn't listening"), findet man zuhauf. Instrumental-Interludes (bzw. Intro) mit diversen Samples geben zu erkennen, warum die Gruppe bei den Einflüssen Stoupe The Enemy Of Mankind aufzählt. Ähnlich wie bei JMT verfolgt das Album kein wirkliches Ziel - denn das Ziel ist der Weg, der sich durch die vielseitigen und bildlichen Ausführungen der Vortragenden windet. Als essenziell für das Gelingen stellt sich immer wieder Leatherface heraus - S-Type, der in "Multiplicity" ausnahmsweise hinter die Boards steppt, kommt da nicht so richtig mit. Was hier außerdem sofort ins Auge sticht, sind die Auftritte von Copywrite und Diabolic, die von Übersee vorbeischauen. Wo "Unreasonable" im Mittelfeld des Albums liegt, geht "Attitude Problem" als starke Kritik am Current State of HipHop auf. Die Gäste geben dabei eine gute Figur ab, sind aber in keiner Weise über die Londoner zu stellen. Der einzige weitere Gast ist Reain, Possessed's Reimpartner bei den World Rap Championships, der sich in den zwei "Straight Jacket"-Teilen die Ehre gibt - großes Kino. Neben "Smoke Screens & Pipe Dreams" ebenfalls ein relativ ruhiger Track und gelungener Abschied ist "Iller Instinct". Den "Multiplicity Remix" hätte man sich dann jedoch sparen können - die Hook war im Original nervig und sie ist es auch hier.
Überraschend, überzeugend und höchsterfreulich ist diese Platte. In gewisser Weise ist sie jedoch auch ein Fingerzeig Richtung Ostküste, bei dem sich viele der dortigen Künstler schämen sollten. Denn was dort nicht mehr zustande gebracht wird, meistern Rhyme Asylum mit ihrem Debütalbum in respektabler Weise: So sollte ein BoomBap-fundiertes Album im Jahr 2008 klingen. Natürlich hätte alles noch ein wenig besser laufen können - doch wieso im Nachhinein Ansprüche stellen? "State Of Lunacy" ist vielleicht das beste UK-Release seines Jahrgangs, generell ein schwer gelungenes Debüt und auch (bzw. vor allem) für Fans von US-Rap (dem BoomBap-angehauchten) sehr interessant.
Überraschend, überzeugend und höchsterfreulich ist diese Platte. In gewisser Weise ist sie jedoch auch ein Fingerzeig Richtung Ostküste, bei dem sich viele der dortigen Künstler schämen sollten. Denn was dort nicht mehr zustande gebracht wird, meistern Rhyme Asylum mit ihrem Debütalbum in respektabler Weise: So sollte ein BoomBap-fundiertes Album im Jahr 2008 klingen. Natürlich hätte alles noch ein wenig besser laufen können - doch wieso im Nachhinein Ansprüche stellen? "State Of Lunacy" ist vielleicht das beste UK-Release seines Jahrgangs, generell ein schwer gelungenes Debüt und auch (bzw. vor allem) für Fans von US-Rap (dem BoomBap-angehauchten) sehr interessant.
7.5 / 10

Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen