Freitag, 12. Februar 2010

Soul Kid Klik - Invisible Army


Release Date:
Juni 2001 / August 2002 (Re-Issue)

Label:
Soul Kid Records / Yalloppin Entertainment

Tracklist:
01. Mortal Combat
02. Desperate Times (Feat. Skinslaya)
03. I Want Him Dead
04. Masters of the Game
05. The Demon (Feat. Malik Kahaar Ali)
06. Spark Da Mic
07. Cop-N-Go (Feat. Malik Kahaar Ali)
08. You Don't Know Me
09. U-N-I Verse
10. What Is The Essence Of A Soul Kid? (Feat. Quayshaun)
11. Mortal Combat (Remix)
12. Desperate Times (Remix) (Feat. Skinslaya)

Review:
"During HipHop's most desperate times, only one group, invisible to the public eye, had the potential to save what was left of this most sacred artform. Straight from the depths of the 4th Chamber we present the Soul Kid Klik." Wie praktisch, dass das Cover zum Re-Issue dieses Album gleich eröffnet, womit man es hier zu tun hat. Die Soul Kid Klik ist eine weitere Gruppierung, die relativ früh (schon im Jahr 1989) gegründet wurde, die Neunziger im Underground verbrachte, um dann ('94) auf einen der Waggons des Wu-Tang-Zugs aufzuspringen. Dieser Waggon war GZA Entertainment. Es entstehen einige Aufnahmen, man verstreitet sich, kappt die Wu-Verbindungen und alles verläuft sich mehr oder weniger im Sand. Doch glücklicherweise werden mit "Invisible Army" die Vermächtnisse dieser Gruppe zusammengefasst und der Welt zugänglich gemacht.

 WRITTEN FOR Rap4Fame
 
Danken sollte man dafür wohl vor allem G-Clef Da Mad Komposa, dem schwergewichtigen Mastermind von Chamber Musik, dieser Heimat für Underground-Künstler am Rande des Wu-Universums. Diesem Label ist es auch zu verdanken, dass diese Scheibe hier heute noch zu haben ist. Auch die Zusammenarbeit mit GZA Entertainment geht auf seine Kappe und so ist es kein Wunder, dass er als Kopf der SKK anzusehen ist - immerhin ist er auch der Gründer von Soul Kid Records, hat zu diesem Release alle Beats beigesteuert und ist außerdem noch fast durchgehend am Mic zu hören. Die weiteren Member sollen allerdings ebenso Erwähnung finden: Infamous alias Mr. Savage, der zu Beginn der Neunziger von G-Clef mit ins Boot geholt wurde, Gründungsmitglied Blakspik aus der Bronx, Goodfella Mike G, ursprünglich aus Chicago und als mafiöser Italo auftretend, Storm The Ghetto Mutant, ein Feuer spuckender weiblicher Emcee und schließlich noch der weitaus bekanntere DJ Spinbad, der im Hintergrund seine Cuts und Scratches setzt. Auch zum Roster, doch hier wenig vertreten, gehören Malik Kahaar Ali und Skinslaya. Wie schon der Schriftzug auf dem Cover sagt, soll hier der wahre, reale Stil gefahren werden. Und das wird er auch. Dieses Album ist gebaut aus dem trockenen Sound des New Yorks der Neunziger. Im desolaten Rap-Game haben die Soul Kids einiges anzuprangern, was in "Desperate Times" auch getan wird: "It's war between real HipHop and Rap". Ansonsten setzt sich das Album größtenteils aus abstrakten Battle-Rhymes zusammen, die durchsetzt sind von einer Großzahl an Film-Samples. Bei den Mafia-Raps in "I Want Him Dead" passt nichts besser als ein Sample von "The Untouchables", während "Masters Of The Game durch Worte des allwissenden Meister Yoda eingeleitet wird. Was nun den Sound betrifft, so setzt G-Clef auf äußerst reduzierte Mittel, die beizeiten auch nach etwas zu wenig klingen. Der Film "Mortal Kombat" leitet das sehr gelungene "Spark Da Mic" ein, das mit einer simplen Piano-Line auskommt. Zu trist wird die Angelegenheit jedoch auch nicht, da "What Is The Essence Of A Soul Kid" sehr frisch und in der Hook nahezu funky gestaltet wird. Das einsame Highlight der Platte bleibt allerdings der Opener. "Mortal Kombat" bestreitet seinen Kampf einerseits mit einem nüchtern-bedrohlichen Beat und andererseits mit einer genialen Darbietung an Cuts und Scratches von Spinbad. Hier entfalten sich auch die Raps der Soul Kids am besten. Ansonsten wird hier ordentlich, doch nicht außergewöhnlich gespuckt. Was bei einer sowieso schon sehr kleinen Anzahl an Tracks sehr schade ist: Die beiden Remixe, die das Album abrunden, sind im direkten Vergleich zu ihren Originals nur als überflüssig zu erachten.

Die Soul Kid Klik ist, bzw. war sicherlich eine sehr interessante Truppe, kann jedoch beileibe nicht zu den besten Ansammlungen an MCs gezählt werden, die je im Umkreis des Clan-Felds ihr Unwesen getrieben haben. Das hat jedoch bekanntermaßen nichts zu heißen, da das Durchschnittsniveau dort sehr hoch angesetzt werden muss. Mit "Invisible Army" bekommt man einen schönen Überblick über die Gruppe, die es unter den Rahmenbedingungen des rohen HipHops gut fertig bringt, ihre eigene Note und ihren eigenen Stil in ihre Musik einfließen zu lassen, was man der SKK auch hoch anrechnen sollte. Trotzdem fehlt hier an einigen Stellen die letzte Finesse, mit der sich die Soul Kids in die obersten Wertungsbereiche gespielt hätten. So gilt: Hier macht man nichts falsch und Eastcoast-Liebhaber werden an "Invisible Army", einem weiteren viel zu wenig beachteten Stück Untergrund, ihren Spaß haben.

6.8 / 10

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