Release Date:
24. November 2009
Label:
Weightless Recordings / Free Download
Tracklist:
01. Gettin' There
02. Boys To Men
03. Cold Out Here (Feat. The Catalyst)
04. Damn
05. Never Gonna Make It (Feat. Zero Star)
06. Next Generation
24. November 2009
Label:
Weightless Recordings / Free Download
Tracklist:
01. Gettin' There
02. Boys To Men
03. Cold Out Here (Feat. The Catalyst)
04. Damn
05. Never Gonna Make It (Feat. Zero Star)
06. Next Generation
Review:
Greenhouse? Eine neue Formation? Nein, nur die verkürzte Form von Greenhouse Effect, aus welchem Grund auch immer. Jene Gruppe, die mittlerweile nur noch ein Duo ist, sollte eigentlich gut bekannt sein. Blueprint und Illogic halten die Flagge für Columbus, Ohio hoch und hatten ihren letzten musikalischen Auswurf mit dem 2005er "Columbus Or Bust". Doch nun werden die Maschinen wieder angeworfen, 2010 soll schließlich ein neues Album ("Bend But Don't Break") erscheinen. Im Voraus präsentieren sie den ersten Teil von "Electric Purgatory", ein zweiter soll anscheinend bald folgen. Hinzu kommt: Man hat es hier mit einem Free Download zu tun.
Greenhouse nehmen den Hörer also mit ins elektrische Fegefeuer. Klingt schwer interessant. Klingt genau genommen nach einem düsteren Sound, der starken Electro-Einflüssen unterliegt. Klingt des Weiteren nach einer ganz anderen Richtung als die von den bisherigen Platten eingeschlagene (was jedoch auch von Blueprint selbst betont wurde). Betrachtet man die Tätigkeiten von Weightless im Jahr 2009, dann kommt einem natürlich sofort das Illogic-Solo ("Diabolical Fun") in den Sinn, und auch von diesem Album unterscheidet sich hiesige EP grundlegend. Denn Blueprint's Produktionen kommen einem "Electric Purgatory" in der Tat nahe. Weg von eingerostetem Standard, hin zu neuen Ideen als auch alten, anscheinend vergessenen. "Gettin' There" beispielsweise staubt keinen Innovationspokal ab, sondern überzeugt schlichtweg durch ein gefährlich aufloderndes Streicherensemble. Der Großteil der Tracks allerdings bringt Instrumentals hervor, die nicht nur kreativ und interessant, sondern großartig sind. "Damn" umgibt den Hörer mit einer gewöhnungsbedürftigen Geräuschkulisse, "Cold Out Here" zeugt von Fingerspitzengefühl und erfolgreichen Electro-Spielereien. Ein weiterer Pluspunkt sind die von Blueprint ausgepackten Drumlines: mal unauffällig, mal dominant, nie langweilig. "Boys To Men", eine vielseitige Produktion, zündet mit tiefen Hörnern und lässt dann trockene Snares, die entfernt an goldene Zeiten erinnern, vom Stapel. "Next Generation" dagegen räumt mit unerbittlich harter Drumline und erneut bedacht-finsterem Instrumental auf - was zu einem anderen Aspekt der EP führt: Teilweise - und das fängt schon mit "Gettin' There" an - klingt vor allem Illogic zu weich und hell für solch konsequente Fegefeuer-Instrumentals. Auch wäre es irgendwo sinnvoller gewesen, die Menschheit und ihre neuzeitlichen Sünden ins Fegefeuer zu schicken, nicht etwa ein paar Internet Thugs. Auch Bragging (was ausgiebig betrieben wird) will nicht ziehen. Und schließlich wäre da noch "Never Gonna Make It", an sich ein überragendes Stück, doch dank einer Auto-Tune-Hook mit fragwürdigem Makel behaftet.
Aber alle Kritik soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese EP eine positive Überraschung großen Ausmaßes ist: Mitunter die dunkelsten Produtkionen 2009 sorgen für instrumentalen Genuss. Hinzu kommt, dass die elektronischen Einschläge von Blueprint eine Zukunft haben, die für die kommende Zeit vielversprechende Produktionen sichert. Dass Illogic und Blueprint versierte Emcees sind, muss ebenfalls in keinster Weise angezweifelt werden. Nur der lyrische Fokus sowie die Harmonie zwischen Beat und Rap ist nicht immer vorhanden. Man stelle sich hier zum Beispiel einen Capital D vor. Doch einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul, und ganz nebenbei liegt "Electric Purgatory Part One" qualitativ über den meisten regulären Releases des Jahres. Und für diejenigen, die gerne etwas in den Händen halten, gibt es die EP schließlich auch gepresst erwerbbar.
Aber alle Kritik soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese EP eine positive Überraschung großen Ausmaßes ist: Mitunter die dunkelsten Produtkionen 2009 sorgen für instrumentalen Genuss. Hinzu kommt, dass die elektronischen Einschläge von Blueprint eine Zukunft haben, die für die kommende Zeit vielversprechende Produktionen sichert. Dass Illogic und Blueprint versierte Emcees sind, muss ebenfalls in keinster Weise angezweifelt werden. Nur der lyrische Fokus sowie die Harmonie zwischen Beat und Rap ist nicht immer vorhanden. Man stelle sich hier zum Beispiel einen Capital D vor. Doch einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul, und ganz nebenbei liegt "Electric Purgatory Part One" qualitativ über den meisten regulären Releases des Jahres. Und für diejenigen, die gerne etwas in den Händen halten, gibt es die EP schließlich auch gepresst erwerbbar.
6.7 / 10
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen