Samstag, 20. Februar 2010

Maylay Sparks - Flaskworthy


Release Date:
20. Mai 2008

Label:
Felix Records / Soul Spazm

Tracklist:
01. Intro (Flaskworthy)
02. Toxic (Feat. Wildchild)
03. Million Words
04. Thank You Man! (Interlude)
05. Lock & Load (Feat. SNM Squad)
06. Incidents
07. Absynth (Feat. Reef The Lost Cauze)
08. Get High
09. Fuckinupthemusic (Feat. KnoIota)
10. Fluid (Feat. Kenneth Masters)
11. 8 Bars (Feat. SNM Squad & Rocc Spotz)
12. Promoters Nightmare
13. Specialist (Feat. C-Rayz Walz, Apani B. Fly & Puppa J)
14. Specialist (Feat. C-Rayz Walz & Apani B. Fly) (Remix) (Bonus Track)

Review:
Maylay Sparks hat bis zum heutigen Zeitpunkt eine lebhafte Karriere hinter sich: Angefangen hat es mit Foul Play, die in den frühen Neunzigern mit einschlägigen Größen tourten, sich aber ohne größeres musikalisches Lebenszeichen einige Jahre später auflösten. Maylay, der zu diesem Zeitpunkt noch als Rasheed rappte, war außerdem loses Mitglied von Ill-Advised, bis zum heutigen Tage eine der vergessenen Gruppen aus den Neunzigern, und das, obwohl man mit Eastern Conference im Bunde war und dort auch einige Auftritte verbuchen konnte. Doch es läuft nicht alles rosig (die Bezahlung hat nicht gestimmt), was Maylay schließlich zum Solokünstler macht. Unter Rapster veröffentlicht er 2004 sein Debüt "Graymatter", vier Jahre später folgt "Flaskworthy".

WRITTEN FOR Rap4Fame
 
Gemäß den sich ändernden Zeiten handelt es sich um eine digitale Veröffentlichung. Und auch wenn es beim ersten Anblick der Feature-Gäste nicht den Anschein magen hab, so hat die neue Heimat (Kopenhagen) einen erheblichen Einfluss auf die Platte, ebenso wie das schon bei "Graymatter" der Fall war: Produziert wurde die Scheibe nämlich größtenteils von europäischen bzw. skandinavischen Künstlern. Prägend war dabei die Connection zur schwedischen Elite Fleet, von der DJ Connect, mit fünf Beats aber vor allem DJ Devastate gewonnen werden konnten. Was also bieten die Europäer, was Maylay's Wahl rechtfertigt? Die Antwort ist simpel: BoomBap. In diesem halbtoten Subgenre scheint auf der hiesigen Seite des Atlantik noch mehr Elan vorzuherrschen. Davon legt schon das "Intro"-Instrumental mit Banger-Drumline und schönen Cuts Zeugnis ab. Die folgende Dreiviertelstunde sieht eine ganze Reihe an Gästen, jedoch auch die markanten Raps von Maylay, der mit einfachen Themen und ab und an eingeworfenen Conscious-Botschaften hantiert. Da namensgebend ("Sparks"), darf natürlich der Hinweis auf ausgiebigen Weed-Konsum nicht fehlen, und so deckt "Get High" dieses Thema ab. Maylay's Hymne wird von DJ Noize geschustert, "Million Words" setzt Maylay mit der weichen Drumline, dem Glockenspiel und dem Pitch-Voice-Sample perfekt in Szene - dagegen sieht sogar "Toxic" mit Wildchild alt aus. Doch durch das konsequente Hochhalten der simplen BoomBap-Formel kommen eben auch mittelmäßige Tracks zustande - verwunderlich ist in erster Linie, wie viele gute Tracks Maylay auf seinem Album versammelt. Da wäre beispielsweise das hinreißend smoothe "Fluid", das von den norwegischen Mojo & He-Man mit Atmosphärenwechsel ausgestattet wurde, oder aber "Lock & Load" (dem Cedric The Entertainer's Ansprache aus "Be Cool" vorausgeht) mit einer weiteren Kopfnicker-Drumline von Devastate, während die beiden früheren Kollegen von Foul Play, die nun als SNM Squad unterwegs sind, vorbeischauen. "8 Bars" bietet ein ähnliches Bild und stellt zudem noch Rocc Spotz vor. Um schließlich das erweiterte Skandinavien komplett mit im Boot zu haben, findet sich das von Sakke Aalto (Finnland) produzierte "Specialist", das dem Remix von Philly's Dev Rocka jedoch eindeutig unterliegt. Enttäuschenderweise passiert zusammen mit Reef in "Absynth" nicht nennenswert viel, während "Fuckin'upthemusic" als nette Streicherkomposition besticht.

Maylay Sparks ist ein sympathischer Kerl am Mic. Zusammen mit den durchwegs guten Produktionen, die er gewählt hat, lässt sich der Umstand, dass "Flaskworthy" eigentlich nichts besonderes - nur "Fluid" ist tatsächlich eine frische Brise - ist, sehr gut verkraften. Die hohe Zahl der Gäste passt ebenfalls ins Bild, Maylay ist ein angenehmer Gastgeber, der mit jedem Feature harmoniert. Somit verbleibt mit dieser LP ein leicht verdauliches Werk, das man am Stück genießen kann, aber nicht muss. Für unbeschwerten BoomBap ohne große Überraschungen gibt es dank der guten Ausführung ein knappes "gut".

6.6 / 10

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