Samstag, 20. Februar 2010

Shawneci - Killa Angelz


Release Date:
24. November 2009

Label:
Icecold Ent.

Tracklist:
01. Shabazz The Disciple Speaks
02. Gang Love (Feat. T.H.U.G. Angelz)
03. The 7 Sins (Feat. Killah Priest, Raw & Brooklyn Academy)
04. Killa Machines (Feat. 60 Second Assassin & 9th Prince)
05. Lin Que Speaks
06. Massacre (Feat. Lin Que)
07. 1st Come, 1st Served (Feat. Dom Pachino, Shyheim & Crunch Lo)
08. Angel Tearz (Feat. Popa Chief & Ooh Ahh Swordsman)
09. Free Murda Speaks
10. It's The Zu (Feat. Babyface Fensta)
11. Fist Of The Drunken Tiger (Feat. Silkski)
12. 60 Second Assassin Speaks
13. Give Nuthin' (Feat. Dom Pachino)
14. Stumik (Icewater Inc.) Speaks
15. The Train (Feat. Fes Taylor)
16. The Reason (Feat. Shyheim & Nate Landers)
17. Criminal Madness (Feat. Darkim Be Allah (A.I.G.) & Allah 360)
18. Te Quiero (Feat. Wu-Latino: Mangani)
19. She Said (Feat. Babyface Fensta & 60 Second Assassin)
20. Mr. President (Feat. Timbo King)
21. Zu Keeper Outro

Review:
In den letzten Jahren schafften es immer mehr Produzenten, aus dem Halbschatten, aus dem heraus sie hier und da einen Beat an bekannte Emcees verscherbeln konnten, herauszutreten und sich einen Namen zu machen. Bis dorthin ist es für Shawneci noch ein weiter Weg. Der Produzent aus New York, der einen Bachelor am Berklee College of Music vorzuweisen hat, ist bisher kaum aufgefallen und tauchte ab und an im Kreise von Chamber Musik Records- als auch von Babygrande-Releases auf. Dass er mit dem hier vorliegenden Release in den Vordergrund treten wird, ist wenig wahrscheinlich, doch wahrscheinlich soll "Killa Angelz" nur dazu dienen, den ein oder anderen darauf hinzuweisen, dass, wie und wo Shawneci aktiv ist.

WRITTEN FOR Rap4Fame
 
Denn mehr als eine Mixtape-Compilation hat man hier nicht vor sich. Produktionen, die er auf bereits veröffentlichten Alben verbuchen konnte, mischt Shawneci mit einigen bisher unveröffentlichten bzw. exklusiven Tracks, durchlöchert dieses Lineup mit einigen Shoutouts - und schon ist er bei 21 Tracks, was sein "Killa Angelz" auf den ersten Blick nach einer lohnenden Anschaffung riechen lässt. Zu hören sind hierauf nun also viele Ästchen des einstigen United Kingdom, nämlich Vertreter der zu Ninjaz, der Manchuz, der Beggas, ODB's Brooklyn Zu, sowie einige andere Persönlichkeiten aus dem näheren oder ferneren Wu-Universum - und natürlich die Brooklyn Academy als einziger Außenstehender. Das legt nahe, auch Shawneci irgendwo in der Wu-Fam-Schublade abzulegen, und erklärt damit auch, wieso die lose Wu-Affiliation heutzutage einen sauren Beigeschmack hat. Shawneci ist zwar beileibe kein schlechter Produzent, doch mit diesem Werk zeigt er auf, dass er auf den meisten Ebenen austauschbar ist. Da wären zum Beispiel die zwei Tracks von Dom Pachino: "Give Nuthin" zählte auf dem mittelmäßigen "Rice & Beanz" noch zu den besseren Tracks, "1st Come, 1st Served" dagegen war schon auf "Power Rulez" zum Einschlafen und ist es auch hier. Dass nach einem vollkommen überflüssigen Intro von Shabazz The Disciple (der auch als Host des Mixtapes herhält) darauf hingewiesen wird, dass Shawneci auch auf dem T.H.U.G. Angelz Album produziert hat, ist gleichermaßen nett und überflüssig, in jedem Fall war "Gang Love" schon auf "Welcome To Red Hook Houses" mehr der Skip-Kandidat. In einigen Fällen geht Shawneci eine gewisse Konsequenz ab; dass er auch schon für B.G. produziert hat, sollte aussagekräftig genug sein. Wenn dann, wie in "The Massacre", ein vorzüglicher Beat (mit starken Raps von Lin Que alias Isis) seinen Weg ins Lineup findet, ist nach einer Minute wieder Schluss. "The 7 Sins", das wirklich interessant aussieht, enttäuscht mit unkreativ eingesetztem HIM-Sample und öder Hook. Der einzig wirkliche Lichtblick ist "The Train", in dem alles stimmt: Fes Taylor kommt frisch daher, der Beat bettet den Staten-MC weich und bietet trotzdem feinstes Eastcoast-Feeling. Direkt im Anschluss kommt mit "The Reason" dann jedoch das große Kotzen. Kurze gute Momente wie Silkski's "Fist Of The Drunken Tiger halten sich mit Aussetzern wie Timbo's "Mr. President" die Waage. Auch den Ausflug ins Wu-Latino-Land ("Te Quiero") hätte man sich sparen können. Des Weiteren werden solide Stücke von Popa Chief's "Ghetto Poetry" und Darkim's "God In The Ghetto" entnommen, mit "Killa Machines" noch ein hinter den Erwartungen zurückbleibender Exklusiv-Track dazugepackt, und schon hat sich dieses Mixtape gegessen.

Klar, es ist nur ein Mixtape. Trotzdem: Sollte man nicht schwer davon ausgehen, dass ein potentieller Käufer von "Killa Angelz" auch definitiv mit dem Album der T.H.U.G. Angelz vertraut ist, wahrscheinlich auch mit Dom Pachino's Werken, von denen hier abgegriffen wurde? Hinzu kommt, dass die exklusiven Tracks in den wenigsten Fällen gut (und, falls doch, unter Umständen mit viel zu kurzer Spielzeit), manchmal sogar das genaue Gegenteil sind. Man findet sich also zwischen Shoutouts sowie halbgaren Tracks wieder und wird sich irgendwann der Tatsache bewusst, dass man hier auf keinen Underground-Geheimtipp mehr stoßen wird. Solange Shawneci nicht etwas Ordentliches auf die Beine stellt, sollte er weiter aus dem Hintergrund operieren.

4.2 / 10

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