Release Date:
11. November 2008
Label:
Holographic Pagoda Recordings
Tracklist:
01. Unauthorized
02. Crossfire
03. Surgical Strike
04. Waterfalls Of Blood
05. Rare Specimen
06. Slow Death
07. Liquid Maneuvers
08. No Surrender
09. Birth Of Assassins
10. War Angels
11. Zatoitchi
12. Forward March
13. Tornado Of Blades
14. Essence Of Annihilation
15. Roaring Thunder
16. Labyrinth
11. November 2008
Label:
Holographic Pagoda Recordings
Tracklist:
01. Unauthorized
02. Crossfire
03. Surgical Strike
04. Waterfalls Of Blood
05. Rare Specimen
06. Slow Death
07. Liquid Maneuvers
08. No Surrender
09. Birth Of Assassins
10. War Angels
11. Zatoitchi
12. Forward March
13. Tornado Of Blades
14. Essence Of Annihilation
15. Roaring Thunder
16. Labyrinth
Review:
Was uns hier, vermummt und in voller Einsatzmontur, gegenübersteht wie zwei Jungs, die entweder ihre Kindheitsträume ausleben oder zu viel Counter Strike gespielt haben, nennt sich Twin Perils und legt anscheinend Wert auf Anonymität. Denn Infos geben die beiden Künstler aus Brooklyn nicht viele preis. Nach etwas Suchen weiß man, dass Lone Ninja und June Marx sich 2005 über den Weg liefen, aufgrund eines zweijährigen Irak-Einsatzes von June jedoch vorerst noch keine musikalischen Schritte unternahmen. Soweit sollte es erst 2008 sein; mit dem komplett in Eigenregie entstandenen "Dark Alliance" stellen sich die Twin Perils der Welt vor.
WRITTEN FOR Rap4Fame
Wie also dieses Werk einordnen? Den ersten Hinweis gibt unweigerlich das Cover, der zweite erschließt sich zum Beispiel aus dem Namen des eigenen Labels, das als Plattform und Garant von totaler Unabhängigkeit fungiert. Die Twin Perils nennen eine holographische Pagode ihr Zuhause, Samples aus fernöstlichen Martial-Arts-Filmen und damit irgendwo auch der in diesen Gewässern allgegenwärtige Name "Wu-Tang" als Referenz liegen nahe. Zusammen mit dem militanten Erscheinungsbild traf diese Kombo seinerzeit auch haargenau auf eine gewisse Killarmy zu. Doch - keine falschen Hoffnungen - davon sind Lone Ninja und June Marx Welten entfernt. Das liegt weitaus mehr an den Rhymes als an den Beats. Zweitere werden komplett von June Marx gefertigt und gelingen teilweise richtig gut: Eastcoast-BoomBap der straßenlastigen Sorte, mal minimal und mal dunkel-gewaltig. Dieses Bild ist zwar in keinster Facette neu, kann aber trotzdem immer wieder gut sein. Der Hund liegt allerdings anderswo begraben: Was einem hier als Gerapptes angedreht wird, hinterlässt Verblüffung. Um es ganz kurz zu machen: Lone Ninja hätte kein Rapper werden sollen. In Zweifel gezogen seien weder seine Absichten noch seine aus einem bunten und breiten Wortschatz zusammengesetzten lyrischen Bilder, wohl aber die ungünstige Stimme, seine Technik und dabei vornehmlich sein Flow. So emotional wie eine aus einzelnen Wörtern zusammengesetzte Bandansage gräbt er sich langsam durch die Instrumentals und wird dabei illustriert von einem Flow, welcher zunächst einmal einer Diskussion über sein Vorhandensein bedarf. Einigt man sich nun darauf, dass der einsame Ninja einen rudimentären Flow besitzt, sieht man sich mit 16 Tracks konfrontiert, die zwar gut produziert sind, die es mit plötzlichem Einsetzen und noch abrupterem Ende vieler Songs versäumen, auf instrumentaler Ebene großartig Spannung aufzubauen. Dass nach diesem ellenlangen Bogen an Kritik bei einigen Songs immer noch Freude aufkommt, sei den Twin Perils als Leistung gutgeschrieben: "Forward March" führt herrlich rohe Drums und ein fernöstliches Voice-Sample ins Feld, sodass sogar Lone Ninja erträglich erscheint. Sein Partner, June Marx, rappt im Übrigen erheblich besser, ist deshalb aber noch kein Heiliger: Stimmlich ebenfalls nicht mit besten Voraussetzungen gesegnet, gibt er inhaltlich ein ähnlich eintöniges Bild ab, das seine Inhalte durch mit verschiedensten Waffen gerüstete Battle-Raps erhält. Noch mehr Kritik, doch immer noch haben die Twin Perils etwas entgegenzusetzen: "Unauthorized" öffnet mit sperrigem, doch gelungenem Electro-Einfluss im Beat Tür und Tor für Abwechslung, "Slow Death" stürmt mit brachialsten Drums und schwarzem Streicherteppich aus der Pagode. "Liquid Maneuvers" mit simplem, aber coolem Beat, "Zatoitchi" mit eingängigem Piano - die Werke von June Marx sind das Schönste am Album und schaffen es auch, die Schwächen am Mic in gewissem Ausmaß zu überspielen. Lediglich in wenigen Momenten scheinen sie völlig unpassend: "Waterfalls Of Blood", "No Surrender" und "Tornado Of Blades" bauen auf hektischen Streichern auf und sind zusammen mit Lone Ninja ungenießbar.
Wollen die Twin Perils es jemals über eine gewisse Qualitätsstufe hinausschaffen, müssen sich einige Dinge ändern. Dreh- und Angelpunkt ist selbstverständlich Lone Ninja, der unbedingt etwas an seinem Rap-Stil ändern muss, um seine monotone Stimme (falls das überhaupt möglich ist) ansprechend in Szene zu setzen. Die Beats von June Marx sind durchaus gelungen, könnten jedoch noch zu einem richtigen Album zusammengewoben werben. Dass sich Ninja und June ständig im gleichen lyrischen Gefecht gegen imaginäre Hundertschaften befinden, ließe sich durch ein wenig thematische Abwechslung ebenfalls ändern, stellt auf dieser LP jedoch den geringsten Mangel dar. Vielleicht hört man in Zukunft ja auch einen anderen MC über June's Produktion. Um den Bogen zur Killarmy zu spannen: Dem heutigen Dom Pachino täten diese Beats sogar richtig gut. Die "Dark Alliance" jedenfalls rettet sich dank der Produktion haarscharf über den Durchschnitt, reizt im momentanen Zustand somit aber das absolute Maximum ihrer Möglichkeiten aus.
Wollen die Twin Perils es jemals über eine gewisse Qualitätsstufe hinausschaffen, müssen sich einige Dinge ändern. Dreh- und Angelpunkt ist selbstverständlich Lone Ninja, der unbedingt etwas an seinem Rap-Stil ändern muss, um seine monotone Stimme (falls das überhaupt möglich ist) ansprechend in Szene zu setzen. Die Beats von June Marx sind durchaus gelungen, könnten jedoch noch zu einem richtigen Album zusammengewoben werben. Dass sich Ninja und June ständig im gleichen lyrischen Gefecht gegen imaginäre Hundertschaften befinden, ließe sich durch ein wenig thematische Abwechslung ebenfalls ändern, stellt auf dieser LP jedoch den geringsten Mangel dar. Vielleicht hört man in Zukunft ja auch einen anderen MC über June's Produktion. Um den Bogen zur Killarmy zu spannen: Dem heutigen Dom Pachino täten diese Beats sogar richtig gut. Die "Dark Alliance" jedenfalls rettet sich dank der Produktion haarscharf über den Durchschnitt, reizt im momentanen Zustand somit aber das absolute Maximum ihrer Möglichkeiten aus.
5.5 / 10
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