Release Date:
27. Oktober 2009
Label:
Suburban Noize Records / Battle Axe Records
Tracklist:
01. Reclaim The Throne (Feat. Tre Nyce & Young Kazh)
02. Porn Star (Feat. Tre Nyce)
03. Kyla
04. Red Dragon (Feat. Moka Only)
05. Bollywood Chick (Feat. Tech N9ne & Tre Nyce)
06. Meltdown
07. My Life
08. Bang Bang (Feat. Tre Nyce & Young Kazh)
09. Here We Come
10. Warrior (Feat. Tre Nyce & Young Kazh)
11. Certified Dope
12. Funeral March (Feat. Saafir & Barbie Hatch)
13. Flyest (Feat. Tre Nyce)
14. Lonely One
15. Crossfire (Feat. Talib Kweli, Krondon, Phil The Agony & Tre Nyce)
16. Concerto
17. Dumb (Feat. Everlast, Slaine & Tre Nyce)
18. Real P.I. (Feat. Tre Nyce & Glasses Malone)
27. Oktober 2009
Label:
Suburban Noize Records / Battle Axe Records
Tracklist:
01. Reclaim The Throne (Feat. Tre Nyce & Young Kazh)
02. Porn Star (Feat. Tre Nyce)
03. Kyla
04. Red Dragon (Feat. Moka Only)
05. Bollywood Chick (Feat. Tech N9ne & Tre Nyce)
06. Meltdown
07. My Life
08. Bang Bang (Feat. Tre Nyce & Young Kazh)
09. Here We Come
10. Warrior (Feat. Tre Nyce & Young Kazh)
11. Certified Dope
12. Funeral March (Feat. Saafir & Barbie Hatch)
13. Flyest (Feat. Tre Nyce)
14. Lonely One
15. Crossfire (Feat. Talib Kweli, Krondon, Phil The Agony & Tre Nyce)
16. Concerto
17. Dumb (Feat. Everlast, Slaine & Tre Nyce)
18. Real P.I. (Feat. Tre Nyce & Glasses Malone)
Review:
Inzwischen können sich die Swollen Members getrost (und zu Recht) einen der größten Fische nennen, den HipHop-Kanada je hervorgebracht hat. Auf dem Konto stehen bisher fünf Alben, die dem üblichen Syndrom der unerreichten Taten als Newcomer gehorchen und von denen zuletzt "Black Magic" über weite Strecken hin wieder unterstrich, dass die alte Formel immer noch ansprechende Verwendung finden kann. Drei Jahre später stehen Prevail, Mad Child und Rob The Viking mit ihrem nächsten Longplayer vor der Tür: "Armed To The Teeth" heißt das gute Stück und knüpft mit dem sehr direkten Titel plus Cover unmittelbar an die bisherigen Erzeugnisse an.
WRITTEN FOR Rap4Fame
Ansonsten hat sich jedoch einiges verändert: Stand "Black Magic" zum Beispiel noch stark unter dem Einfluss der Westcoast-Backpacker, vor allem in Form der Dilated Peoples, so sucht man Evidence (der vor drei Jahren noch vier Beats und zwei Auftritte am Mic verbuchen konnte) hier vergebens. Die Produktion übernimmt diesmal zu einem Großteil Rob The Viking, und neben einer Standard-Auswahl an US-Größen treten Tre Nyce und Young Kazh immer wieder am Mic ins Rampenlicht. Den Kern dieser Scheibe bringt man damit jedoch nur bedingt zur Sprache. Denn die Frage, die sich vor allem die Fans stellen, ist natürlich die der soundlichen Ausrichtung (nachdem die inhaltliche schon vom Cover eine vorzeitige Antwort erhielt). Hier stellt sich ein Phänomen ein, wie man es selten bei einem Album beobachten kann: "Armed To The Teeth" ist mit einer fast komplett eindeutigen Linie in zwei Lager einzuteilen, die sowohl hinsichtlich der Ausrichtung als auch der Qualität eindeutig abgetrennt sind. Seien also zuerst beide Lager benannt. Das erste (oder, je nach Auffassung der Gewichtung, das zweite) bedient (erwartungsgemäß) die Fans, die Real HipHoppers, die gute Seite mit genau dem, was zu erhoffen war: dem (dunklen) Sound, der das Markenzeichen der Members ausmacht. Das zweite Lager entspringt dem albernen Gedanken, dieser Markensound könne in eine gewinnbringendere Richtung frisiert werden, und wird demnach nahe den derzeitigen Trends aufgeschlagen. Diesem Lager entspringen auch die bisherigen Videos. "Warrior" fasst zusammen: Verstärker, Knarren und Auto-Tune. Für ebendieses Lager wird auch schon genannter Hampelmann engagiert (Tre Nyce), womit man auch schon beim Indikator wäre, der bei der Erkennung aller Untaten auf der Platte behilflich ist und mit einer (für Tre erschreckend) hohen Sicherheit funktioniert. "Porn Star" und "Bollywood Chick" sind auf inhaltlichem Ying Yang Twins-Niveau gleichermaßen überflüssig; da hilft auch ein Tech N9ne rein gar nichts mehr. "Flyest" ist nicht weniger eine Frechheit, die Hook kommt wie ein Kanye West-Heartbreak-Plagiat dahergescheppert. "Reclaim The Throne" startet als Zwitter und wäre ohne Tre Nyce in der Hook sogar gelungen, wohingegen "Real P.I." als schwerwiegende Sünde gebrandmarkt werden darf. Bevor man sich nun dem Rest widmet, sei noch "Bang Bang" erwähnt, das als einziger Tre Nyce-Song aus dem "zweiten Lager" tatsächlich gelingt. Und nun zu den schönen Seiten der Scheibe: Hier wird schön an "Black Magic" angeknüpft, "Certified Dope" etwa erinnert, versehen mit derselben Coolness, an "Too Hot". Ansonsten finden sich viele schöne, teils dunkle Kompositionen. Lediglich "Crossfire" leidet trotz der starken Gäste an trockener Langeweile. "Kyla" dagegen ist so sehr Swollen wie nur irgend möglich: ungehetzt, aber bestimmt düster und somit perfekt für Mad Child. "Meltdown" dagegen besteht aus (und begeistert mit) stürmischen, immer höher aufbrausenden Streichern, die vor allem Prevail gut zu Gesicht stehen. "Dumb" klingt, wie man sich eine Kollabo von Swollen und La Coka vorstellt, und bietet zudem köstlich anschaulich den Wandel des Everlast im Vergleich zum "Black Magic"-Auftritt. Auch den bisher unerwähnten restlichen Tracks soll das Swollen-Gütesiegel nicht abgesprochen werden, "Lonely Ones" zum Beispiel glänzt mit eingängiger Bassline und einer Coolness, die glatt vergessen lässt, welche Untat direkt davor zum Besten gegeben wurde.
"HipHop, it's not dead, but it's hardly breathin'" tönt es an einer Stelle mit unbewusst bitterer Ironie. Da muss den Members irgendwo zwischen Beschriftung der Flaggen und tatsächlicher Handlung ein Meinungswandel unterlaufen sein. Die Frage nach dem "Warum" muss man eigentlich gar nicht stellen; dass die Swollen Members gerne ein paar mehr Einheiten über die Ladentische brächten, scheint offensichtlich. Ihre Strategie ist eine nicht alltägliche: Auf der einen Seite steht der unverwässerte, ureigene Sound, auf der anderen die knallharte Hurerei mit aktuellen Trends. Warum letztere Unternehmungen so derart plump ausfallen, ist dann aber doch unerklärlich und verwunderlich. Da der bessere Teil gleichzeitig der größere ist, verbleibt mit dem dort auch (in geringem Maße) vorhandenen Durchschnitt insgesamt ein Album, bei dem sich die beiden Lager die Waage halten. Mit einigen Skips lässt sich "Armed To The Teeth" dann richtig gut anhören. Ob die Swollen Members den Quatsch, den sie hier partiell eingeführt haben, selbst erkennen, bleibt abzuwarten.
"HipHop, it's not dead, but it's hardly breathin'" tönt es an einer Stelle mit unbewusst bitterer Ironie. Da muss den Members irgendwo zwischen Beschriftung der Flaggen und tatsächlicher Handlung ein Meinungswandel unterlaufen sein. Die Frage nach dem "Warum" muss man eigentlich gar nicht stellen; dass die Swollen Members gerne ein paar mehr Einheiten über die Ladentische brächten, scheint offensichtlich. Ihre Strategie ist eine nicht alltägliche: Auf der einen Seite steht der unverwässerte, ureigene Sound, auf der anderen die knallharte Hurerei mit aktuellen Trends. Warum letztere Unternehmungen so derart plump ausfallen, ist dann aber doch unerklärlich und verwunderlich. Da der bessere Teil gleichzeitig der größere ist, verbleibt mit dem dort auch (in geringem Maße) vorhandenen Durchschnitt insgesamt ein Album, bei dem sich die beiden Lager die Waage halten. Mit einigen Skips lässt sich "Armed To The Teeth" dann richtig gut anhören. Ob die Swollen Members den Quatsch, den sie hier partiell eingeführt haben, selbst erkennen, bleibt abzuwarten.
4.8 / 10
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