Sonntag, 14. Februar 2010

D-Block - No Security


Release Date:
09. Juni 2009

Label:
E1 Music

Tracklist:
01. So Much Trouble (Feat. Sheek Louch, Styles P Bucky & Beanie Sigel)
02. Thrilla (Feat. Sheek Louch, Snyp Life, Large Amount & Tommy Star)
03. Show 'Em (Feat. Don D, T.Y. & OJ Da Juiceman)
04. Get That Paper (Feat. Sheek Louch, Styles P, Jadakiss & S.I.)
05. Get Ya Bounce On (Feat. Large Amount, A.P., Bully & Webstar)
06. From the Block (Feat. Sheek Louch, Styles P, Bully, T.Y. & Tommy Star)
07. That's D-Block (Feat. Styles P, Bucky, Straw, Large Amount, AP & Snyp Life)
08. Round & Round (Feat. Large Amount, A.P., Bully & Tommy Star)
09. Hello (Feat. Sheek Louch, Large Amount, T.Y., Bucky & Red Cafe)
10. Brother's Keeper (Feat. Sheek Louch, Jadakiss, Styles P & Bully)
11. Hustler's Prayer (Feat. Styles P, Bully & Straw)
12. Like That Ya'll (Remix) (Feat. Sheek Louch, Styles P, Jadakiss, A.P., Straw & Snyp Life)

Review:
Es ist ein weithin bekannter Name, hinter dem sich eigentlich gar nicht so viel verbirgt: The LOX, Schrägstrich D-Block, haben sich ihren Ruhm sicher nicht durch ihre Musik erspielt. Zwei mehr oder weniger solide Gruppenalben, die mittlerweile neun bzw. elf Jahre zurückliegen, sowie eine sehr durchwachsene Stange an Solo-Releases markieren den Werdegang von Jadakiss, Styles P und Sheek Louch. Nachdem man nach Bad Boy ins Ruff Ryders-Kollektiv eingegliedert war, kam nach dem Abklingen des RR-Hype die Idee, sich selbst einige Rap-Lakaien anzueignen, die als D-Block seither ein unebachtetes Dasein fristen. Ob sich das nun ändert, bleibt zu bezweifeln: Bei "No Security" stehen, wie das Cover schon ganz richtig zeigt, wieder die drei LOX-Mitglieder im Mittelpunkt.

WRITTEN FOR Rap4Fame
 
Das mag vielleicht daran liegen, dass es das erste Gruppenalbum seit "We Are The Streets" ist. Und ganz ungeachtet der Tatsache, dass man bei The LOX eigentlich nie von einer wirklichen Hochphase sprechen kann, rauschen sie derzeit allesamt bergab. Das führte erst jüngst Jada's "The Last Kiss" vor Augen. Ziel der Talfahrt ist dabei der große Pool aus absatzgeilen Trendrappern. Doch da man ja immerhin aus den harten Straßen von Yonkers stammt, wird die ganze Chose in ein wenig Street-Flavor geworfen. Und nun ist man bei "No Security", das sich in seinen wesentlichen Zügen auch nicht zu sehr von Jada's letztem Album unterscheidet, nur ein bisschen mehr Posse raushängen lässt. Das bedeutet im Klartext: Einem eigentlich einwandfreien Banger - "From The Block" - wird eine nicht sehr maskuline Hook übergestülpt. Im Einstieg lassen sich die harten Männer vom Cover den Weg von einer (gewohnt oberflächlichen) Vinny Idol-Produktion ebnen, um dann "So Much Trouble" zu machen. Notieren darf man sich dabei das (wenig spektakuläre) Lebenszeichen von Beanie Sigel, der Rest ist schnell vergessen. Ebenso und vor allem die Pfosten, die im unteren Teil des Covers posieren. Es hat einen guten Grund, warum das Team Arliss (bzw. hier nur St. Raw) seit 2004 nur auf überflüssigen Mixtapes vegetieren. Auch die weiteren Anstrengungen in Form eines Bully, AP oder Snyp Life demonstrieren auf anschauliche Weise, wie sehr das Vorhaben, hinter die LOX-Drillinge ein charakterstarkes Team zu setzen, misslungen ist. Doch natürlich ist das alles nichts gegen die größte Plage des Albums. Glücklicherweise nur einmal als Gast zu hören (doch alleine das muss den Gastgebern vorgeworfen werden), gehört OJ Da Juiceman sein Mikro so tief in den Rachen gesteckt, dass man seiner Magensäure lauschen kann. Und selbst die würde wahrscheinlich verständlicheres Englisch sprechen. Selbstredend wird um diesen Rap-Schandfleck mit "Show 'Em" ein kompletter Papierkorbfüller hochgezogen. Wo man schon bei den Glanzpunkten der Scheibe ist, darf natürlich "That's D-Block" nicht fehlen, ein lyrischer Tiefflieger der Extraklasse ("They get pissy, drunk and mad high - yeah that's D-Block, my niggas is mad live / They be in shoot-outs and night fights - yeah that's D-Block, shit, real live, right?"). Da sieht "Get That Paper" als ruhige, wenn auch ähnlich platte Nummer wesentlich besser aus. Ansonsten habe ich jetzt schon zuviele Worte verloren, die "No Security" eigentlich nicht wert ist. Vergessenswert ist der Großteil, abheben können sich da nur zwei Beats: Scram Jones' "Hello", das einen düsteren Beat mit weiblichen Bollywood-Vocals verbindet, sowie Pete Rock's "Like Y'All (Remix)", das zwar keine Erleuchtung ist, in Sachen Street-Sound aber alle Vinny Idols und Toneheadz in der Pfeife raucht. Im Anschluss noch schleppende drei versteckte Bonus-Songs anzuhängen, entzieht sich allerdings des guten Humors.

Angehört, abgeurteilt und weg damit. In "No Security" passiert so wenig wie nur irgend möglich. Das heißt nicht, dass LOX & Co. vollkommen schlechtes Material auftischen, sehr wohl aber, dass man sämtliche Erwartungen lieber zuhause lässt. Ein unglücklicher Umstand ist es zudem, dass mit all den Halbstarken um Jada, Sheek und Styles herum nicht wirklich eine Stärkung bewirkt wird, sondern vielmehr das Gegenteil. Hinzu kommt der nicht nachvollziehbar profillose Geschmack bei der Wahl der Beats, und schon landet man beim nächsten Release, dem man am besten und zu Recht seine Aufmerksamkeit vorenthält. Als Zwischenzeugnis und Widergabe des Stands der Dinge bis zum bereits angekündigten dritten LOX-Album auf Bad Boy spricht "No Security" eine klare Sprache: Hier muss schon einiges passieren, damit man sich wieder aus der langweiligen Masse heraus erhebt.

3.9 / 10

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