Sonntag, 14. Februar 2010

Fred Money - Money Rules Tha World


Release Date:
Babygrande Records

Label:
09. Juni 2009

Tracklist:
01. Intro
02. Killa Beat Pt. 2
03. Thunderbird (Freestyle)
04. Dollar Bill (Feat. J.R. Writer)
05. Over Here (Feat. O. Cooks)
06. Freekey Zekey Speaks
07. Stunt Hard (Feat. J.R. Writer)
08. Talk It Over
09. Them Days
10. Work
11. Paper Chaser (Feat. P. Dub)
12. Soulja
13. 40 Cal Speaks
14. Money On My Mind (Feat. LD Capone)
15. Fresh Money

Review:
Nein, das ist kein Scherz. Es ist Fred Geld, der kleine Bruder von J.R. Schreiber - erst 19 Jahre jung, doch bereits mit der Arroganz seines Bruders gesegnet. Zur großen Freude aller Dipset-Fans bekommt ebendieser Fred Money bei Babygrande die Chance zum großen Wurf: Nach zahlreichen Mixtape-Auftritten (von denen wohl nicht nur ich keinen einzigen bestaunt habe) geht es ins Album-Geschäft. "Money Rules Tha World" ist die Devise, unter der der junge Emcee aus Harlem seinen festen Platz in den maroden Dipset-Reihen beansprucht. Und ganz gleich der wohl wenig zahlreichen Leute, die diese Scheibe wirklich interessiert, sei sie nun einmal unter die Lupe genommen.

WRITTEN FOR Rap4Fame
 
Ganz ehrlich muss man sagen: Gäbe es einen Preis für die abstoßendste Aufmachung eines Albums, Fred Money hätte gute Chancen, ihn zu gewinnen. Cover, Albumtitel, Künstlername - alles hier scheint darauf konzipiert, potentielle Käufer zu vergraulen. Hinzu kommt noch die unwahrscheinlich dämliche Fresse, die der 19-jährige zieht, und perfekt ist eine bereits im Voraus aufgebaute, ungeheure Abneigung gegen diesen Künstler, ganz ungeachtet der Verbindung zu J.R. Writer. Zum Album selbst: Mehr als die Hälfte der Beats zu seinem Album kommen von den Trakdealaz, womit man auch schon bei dem größten Problem der Scheibe wäre: Wer so gähnend langweilige Produktionen im Gepäck hat, der soll zuhause bleiben. Ein bodenlos schlechter Rapper is Fred Money nicht, auch wenn sich seine Lyrics in einem sehr, sehr, sehr überschaubaren Kreis drehen. "Stunt Hard" jeden Tag, Hustlen, Geld, Geld, Bitches, Geld und natürlich das Zurschaustellen desselbigen. Das hört sich äußerst langweilig an. Es wäre mit den richtigen Produktionen wohl erträglich. Aber bei "Money Rules Tha World" kommt natürlich alles zusammen. Seine besten Momente hat die Scheibe dann, wenn sie sich von nervtötender Trendnachhechelei zu belanglosem Hintergrundgeplätscher aufschwingt. "Talk It Over" beispielsweise ist dafür ein gutes Beispiel und ist mit Pitch-Voice und gemäßigtem Sound zu den besten Momenten der LP zu zählen. Auf der anderen Seite stehen Songs wie "Dollar Bill", bei dem Spectacular's Vergewaltigung eines Method Man-Samples eigentlich bestraft gehört. Ein großes Fragezeichen schwebt außerdem über den zwei eingestreuten Skits, in denen Freekey Zekey (inklusive seinem Pokemon-Ruf) und 40 Cal anrufen, um das Album mit insgesamt einer Minute purer Leere auszupolstern. Irgendwie verwundert es auch nicht, wenn ein P. Dub (eine Kreuzung aus Akon und T-Pain) in "Paper Chaser" sein Häufchen auf die Hook setzt. Ganz egal, mit welchen Tracktiteln Fred versucht, Abwechslung vorzugaukeln - er landet immer wieder bei seinen gewohnten Themen, ebenso wie seine Instrumentale kein einziges Mal einen Ausbruch nach oben unternehmen. Während man sich also durch das Album skippt und sich wundert, dass es tatsächlich kein einziger guter Song aufs Album geschafft hat, fallen die Gäste (vor allem Writer) überhaupt nicht auf, und ehe man sich's versieht, sitzt man bei dem sehr kurzen "Fresh Money", wobei Fred ein letztes Mal in der Pampe aus lyrischem Kindergartenprogramm rührt. "Money On My Mind", "Work", "(Money) Over Here" - es ist eine sich immer wiederholende Geschichte, die niemandem auf Albumlänge zumutbar ist.

Frederik Geld, geh und komm nie wieder. Wenn es in Supermärkten austauschbare Rap-Cyborgs zu kaufen gäbe, so wäre Fred Money das Sparprodukt von Lidl. Nicht wegen seiner schlechten Rap-Künste, sondern wegen seinen Texten, die schlicht und ergreifend unter aller Sau sind. Ein einziger Satz reicht aus, um Fred's Wortschatz zweimal zu fassen. Folglich muss man Babygrande zu einem neuen Tief in der Neu-Signing-Flut gratulieren und sie gleichzeitig fragen, wieso diese Scheiße (oh ja, Fäkalsprache durchaus angebracht) veröffentlicht wird, wo doch das Label früher einmal für hohe Qualität stand. Immerhin ist "Money Rules Tha World" so kanten- und haarlos, dass es vorbeizieht, ohne auch nur eine einzige Spur zu hinterlassen. Höchstens die Frage, was mit dieser Rap-Welt los ist.

3.5 / 10

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