Sonntag, 14. Februar 2010

DJ Spinna - Sonic Smash


Release Date:
21. Juli 2009

Label:
High Water Music

Tracklist:
01. Intro (Feat. Joc Max)
02. Elemental (Feat. Sputnik Brown)
03. Lyrics Is Back (Feat. Torae)
04. Lights Out! (Feat. John Robinson)
05. New York (Feat. Jigmastas)
06. Call Me Senor (Feat. Senor Kaos)
07. Get On Down (Feat. Fresh Daily, Homeboy Sandman & P.Casso)
08. Making Your Way In The World (Feat. Breezly Brewin & J-Treds)
09. Guaranteed (Feat. Phonte & Yahzarah)
10. More (Feat. Dynas)
11. More Colors (Feat. Elzhi)
12. Melody (Feat. Shabaam Sahdeeq & Erik Rico)
13. Still Golden (Feat. Tiye Phoenix)
14. Outro / Dillagence (Feat. Phonte)

Review:
Es wird zur normalsten Sache der Welt, dass jede Producer-Größe und auch jeder Noname sein eigenes Album veröffentlicht. Im Zuge dieses Trends tritt auch DJ Spinna mit einer LP aus dem Halbschatten. Und er ist wahrlich einer dieser Namen, die einem sicherlich schon das ein oder andere Mal über den Weg gelaufen sind - in Verbindung mit den Jigmastas, den Polyrhythm Addicts oder mit diversen Remixen. Gelandet ist er nun bei High Water Music, Sucio Smash's Label, das vor einiger Zeit John Robinson's Album (über MF Doom's Beats) veröffentlichte und für 2009 noch einiges vor hat. Den Anfang macht Spinna, der dem Hörer mit "Sonic Smash" kräftig auf die Ohren geben will.

WRITTEN FOR Rap4Fame
 
Seine derzeitige Label-Residenz schlägt sich merklich aufs Album nieder; hinzu kommen als Gäste alte Bekannte und Weggefährten, während einige alltägliche Features das Bild komplettieren. Natürlich geht Spinna mit dem Vorteil ins Rennen, einen ausgeprägteren Stil als den von herkömmlichen Kollegen sein Eigen zu nennen. Das reicht bei einem Album wie diesem jedoch nicht. Um wirklich aus der erdrückenden Masse herauszustechen, müssen entweder ein merkliches Konzept, eine sonstige Besonderheit oder aber durchwegs krachende Beats her. Da Spinna keinen der Punkte ernsthaft in Angriff nimmt, ist der erste, wahrheitsgemäße Eindruck der eines gewöhnlichen Producer-Albums. Als Bonus für den Hörer gab es schon vorab eine Listening Session, die sich in mehrere kleine Videos unterteilt, in denen Spinna persönlich einige der Tracks seines Albums vorstellt und beizeiten auch eine dazugehörige Geschcihte erzählt. Dieses nette Feature ist ohne Frage sinnvoll und unterhaltsam, weist aber natürlich auch auf den Compilation-Charakter des Albums hin. Deshalb genügt es, die Songs einzeln zu betrachten. Anfangen kann man dabei vielleicht am besten mit "New York", das den Jigmastas-Partner Kriminul als Gast lädt. Der Beat rockt, Krym hat gegenüber früheren Tagen ein wenig an Agilität eingebüßt. Um dieser Tage und auf dieser Scheibe eine gute Figur zu machen, reicht es trotzdem. Bei den Label-Kollegen tut sich John Robinson hervor, der mit seiner altbewährten, herrlich markanten Performance alles aus dem Instrumental herausholt und "Lights Out!" (über dessen Beat Spinna zu berichten weiß, dass er nach einem PC-Crash in kürzester Zeit neu geschaffen werden musste) zu einem Hinhörer macht. Label-Nachbarn im Dreierpack bietet "Get On Down", für das Spinna über seine Hi-Hats Bläser und Voice-Cuts für die Hook legt, während die Emcees einen sauberen, wenn auch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Zu diesem Zeitpunkt hat das Album seine besten Momente allerdings schon hinter sich, denn die finden sich im frühen Stadium, nachdem Sputnik Brown (ebenfalls High Water) mit einem Song, in dem jeder der MCs eines der HipHop-Elemente berappt (wobei vor allem die Parts über Graffiti und DJing, mit einer Ohrfeige für mp3-DJs, begeistern) die Bude aufgeheizt haben. Torae profitiert dabei vor allem von dem starken Beat, vergisst jedoch bei all dem Zurückbringen der Lyrics den wirklichen Gehalt. Neben dem vorher erwähnten Robinson ist es aus der High Water-Fraktion zudem Señor Kaos, der mit einer gesunden Portion Enthusiasmus und einprägsamen Rhymes ("Steven Seagal was hard to kill? I'm hard to injure!") den Repeat-Button für sich in Anspruch nimmt. Dem kann vor allem der etwas zu relaxte Beat in "Guaranteed", welcher die Beziehungsgeschichte von Phonte begleitet, nicht das Wasser reichen. In ähnlichen Gefilden stochert Shabaam, dessen Zeilen in "Melody" von einem harmlosen Instrumental begleitet werden. Auch für Dynas scheint die erstklassige Ware nicht mehr gereicht zu haben, obwohl "More" gut hörbar ist. "More Colors" dagegen ist eine eher fade Fortsetzung des "Preface"-Songs. Der zweite Polyrhythm Addict (Tiye) überzeugt lyrisch, während sich der versteckte Dilla-Tribut als unnötig herausstellt.

Ganz egal wie man es dreht und wendet, DJ Spinna zeigt, dass er ein fähiger Beatbastler ist. Doch ebenso sicher hat man es hier nicht mit einem Spitzenalbum zu tun. Das liegt einmal daran, dass es schlussendlich doch nur eine über die Jahre zusammengetragene Ansammlung von Songs ist, und außerdem an dem leichten Qualitätsabfall mit Eintritt in die zweite Hälfte des Albums. Aber nur, weil es in seiner Gesamtheit keine beachtliche Note erzielt, sollte man "Sonic Smash" nicht verschmähen - die Mehrzahl der Producer-Alben hat weniger zu bieten. Schließlich ist Spinna bei High Water gut aufgehoben, denn das Motto "High Water IS Music" trifft ohne Zweifel zu.

6.4 / 10

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