Montag, 15. Februar 2010

Fabolous - Loso's Way


Release Date:
28. Juli 2009

Label:
Def Jam

Tracklist:
01. The Way (Intro)
02. My Time (Feat. Jeremih)
03. Imma Do It (Feat. Kobe)
04. Feel Like I'm Back
05. Everything, Everyday, Everywhere (Feat. Keri Hilson)
06. Throw It In The Bag (Feat. The-Dream)
07. Money Goes, Honey Stay (When The Money Goes Remix) (Feat. Jay-Z)
08. Salute (Feat. Lil Wayne)
09. There He Go (Feat. Paul Cain, Red Café & Freck Billionaire)
10. The Fabolous Life (Feat. Ryan Leslie)
11. Makin Love (Feat. Ne-Yo)
12. Last Time (Feat. Trey Songz)
13. Pachanga
14. Lullaby
15. Stay (Feat. Marsha Ambrosius)
16. I Miss My Love

Review:
"We're live in New York City, awaiting Loso" eröffnet eine Reporterin dieses Album. Das hätte er wohl gerne: Fabolous, der DJ Clue-Sprössling, der seit 2001 und seinem wenig steinigen Einstieg ins Game in der Szene mitmischt. Der Softie-Rapper, der von Kritikern wenig geliebt wird und dessen Alben höchstens belächelt werden. Nicht anders erging es ihm mit seinem 2007er Auswurf "From Nothin' To Somethin'", das sich die halbe Szene zusammenfeaturte. Nachdem Jay-Z "American Gangster" veröffentlichte, kam bald die Ankündigung eines Albums, das sich an "Carlito's Way" anlehnen und mit wenigen Gästen auskommen soll. Ein gute Zeit später sieht man sich mit dem Ergebnis konfrontiert: "Loso's Way".

WRITTEN FOR Rap4Fame
 
"Um ein zu großes Ego und eine wacklige Credibility zu untermauern, eignet sich nichts besser als ein Konzept-Album im Gangster-Stil". Das (oder Ähnliches) muss sich Fab gedacht haben. Doch der Anschein des Crime-Epos, den nicht einmal das überdurchschnittlich hässliche Cover aufrechterhalten kann, ist schnell hinfort: Egal, was geplant war, "Loso's Way" schart schon wieder ein Standard-Aufgebot aus R&B-Tölen und Trend-Rappern um sich, derer Fabolous auch einer ist. Denn eigene Kreativität hat er in keinster Weise, was seit jeher mit der richtigen Wahl an Gästen und dem Zuschneiden auf die Massen ausgeglichen wurde - und auch hier wird. Dass im Vergleich zum letzten Album etwas zurückgeschraubt wurde, kann nicht darüber hinwegtäuschen, aus welchem Grund ein The-Dream hier "Throw It In The Bag" kräht. Man könnte meinen, dass wenigstens inhaltlich dem Konzept Genüge getan wird, doch weit gefehlt: Auf großer Strecke schafft es auch dieses Album, durch konzentriertes Nichts seine Zeilen zu füllen. Während man bei jedem dämlichen "Street fitted-itted"-Ausruf die Machete auspacken will, spuckt Fabolous in seinem eintönigen Halbgenuschel weiterhin Töne über seine eigene Großartigkeit, denen er in keinster Weise gerecht wird. Doch dessen wird er sich selbst kaum bewusst sein, da der Klang der immergleichen und hohlen Produktionen alles übertönt, und ganz am Rande somit das einzige erkennbare Konzept des Albums darstellt: Dass StreetRunner den Runners die Klinke in die Hand drückt, spricht für sich. Mit der J.U.S.T.I.C.E. League, die für die Erbärmlichkeit namens "Feel Like I'm Back" (für das Fab auch lyrisch in noch tiefere Sphären als gewöhnlich steigt) gerade stehen, komplettiert sich das Trio der Stümper aus Florida. Zu allem Überfluss hat man JD produzieren lassen, der die Schlaftablette "Money Goes, Honey Stay" zusammenstöpselt, auf dass Jay-Z das Ganze mit einer käsigen Hook veredelt. "Pachanga" wälzt die Freund-Feind-Thematik, während zumindest der Beat nicht vollkommen aus Pappe ist. Einzig "I Miss My Love" bietet Storytelling, wie man es sich erwartet hätte, mit einem Fab, der zusammen mit einer Frau, die er zu heiraten gedenkt, im Drogen-Business steckt, dann jedoch feststellen muss, dass alles anders kommt. Doch da ist es schon viel zu spät, denn zu diesem Zeitpunkt hat man sich schon so viel Audio-Schmutz antun müssen, dass sämtliches Verständnis von dannen gezogen ist. Die Marschkapelle in "Salute" ist nicht mehr als ein schlechter Witz (und schmeichelt Weezy's Gekrächze ganz und gar nicht), "Makin' Love" zeigt Fab als den Ladies-Rapper, den niemand braucht. War auf der letzten Scheibe mit "Brooklyn" noch ein richtiger HipHop-Cut, sucht man hier vergebens: "There He Go" reißt auch mit Langzeitpartner Paul Cain nichts, "Last Time" hat den Charakter und die Einzigartigkeit eines Sandkorns. Ähnlich "My Time", das jedoch noch halbwegs hörbar ist. Da muss man Ryan Leslie zu dem markanten Beat in "Everything, Everyday, Everywhere" gratulieren, der als Instrumental allerdings besser dagestanden hätte. Schließlich behandelt Fabolous noch seine Beziehung zu seinem Vater sowie zu seinem Sohn in "Stay", was zumindest halbwegs unterhält.

Wenn die "Loso's Way" DVD ein Äquivalent zur Musik der hier vorliegenden CD ist, dann braucht niemand die Deluxe Edition. Als Nachfolger zu "From Nothin' To Somethin'" schon schwach, ist diese Scheibe in ihrem Anspruch auf das Titel-Konzept eine Frechheit. Fabolous ist und bleibt ein Weichspüler mit einem ausgesprochenen Riecher für vollkommen kanten- und haarlose Beats. Vielleicht muss man schon dankbar sein, dass hier keine Auto-Tune-Orgie stattfindet. Doch dass die tatsächlichen HipHop-Tracks hier so lächerlich wenige sind, dass selbst im Club keine wirkliche Lust aufkommen will und vor allem dass kein einziger Track ernsthaft bzw. positiv hängenbleibt, ist durchaus ärgerlich. Hinzu kommt die lyrisch zu erwartende Dünnbrettbohrerei, und man hat mit "Loso's Way" ein Album, das so reichlich wenig hergibt, wie man es selbst von Fabolous nicht erwartet hätte.

2.6 / 10

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen