Montag, 15. Februar 2010

Randam Luck - Graveyard Shift


Release Date:
21. Juli 2009

Label:
Babygrande Records

Tracklist:
01. You Will Never Be
02. Blood (Feat. Banish & Aims)
03. Listen (Feat. Banish)
04. Danger (Feat. Big Left)
05. Raw (Remix) (Feat. Vinnie Paz)
06. Buck'Em Down
07. Back To Business
08. Celebrity Smackdown (Feat. Copywrite)
09. Lost It
10. Get Ya Mind Right (Feat. Reef The Lost Cauze & Planetary)
11. Mystery On The Block
12. Connected (Feat. Banish)
13. 1 Man 1 Life (Feat. Heated)
14. Street Goons (Feat. Jimmy Powers)
15. Verbal Holocaust (Feat. Ill Bill)
16. Pick Your Poison
17. Watch Your Step (Feat. Banish & Aims)
18. Golden State

Review:
Wer hätte es gedacht, sie sind zurück: Obwohl es Randam Luck schon seit 2000 gibt, scheinen sie erst jetzt so langsam auf die Idee gekommen zu sein, ihre Musik in Form von Alben zu veröffentlichen: Mit dem Signing bei Babygrande Records ergab sich das Debütalbum "Conspiracy Of Silence", ein Jahr darauf folgt der nächste Streich, "Graveyard Shift". An der Einstellung der Jungs hat sich rein gar nichts geändert: Noch immer setzen Lucky, Randola und Stadi Majadi auf die volle Packung aggressiver Hardcore-Raps, mit der sie in ihrer Heimat San Diego seit jeher auf sich aufmerksam machen. Als Referenz stehen immer noch die Parallelen zu Acts wie Jedi Mind Tricks oder Non Phixion.

WRITTEN FOR Rap4Fame
 
Mit Ruhm hat sich das Trio beim Debüt nicht gerade bekleckert: Wo die Beats als gute Kopien der AOTP/JMT-Ecke durchgingen, waren die Raps nicht mehr als plumpes Gebrüll. Sollte sich das auf diesem Album ändern, stünden die Chance zu einem gelungenen Album durchaus gut. Doch natürlich ist alles beim Alten geblieben; was war auch anderes zu erwarten? Und dabei hat man seitens der Produktionen sogar noch aufgestockt: Während Anno Domini Beats weiterhin zugegen ist, gesellen sich auf "Graveyard Shift" namenhaftere Produzenten wie die Snowgoons, Loptimist und auch Undefined (der zwar weniger bekannt, dafür aber sonst für die AOTP tätig ist) ins Lineup. Doch es hilft alles nichts: Statt 14 auf dem ersten Album sind es hier ganze 18 Tracks, in denen man vorgeschrien bekommt, wie hart die drei Kalifornier doch sind. Das fängt bei "You Will Never Be" gleich doppelt ärgerlich an, da Loptimist diesen Beat bereits an Amadeus The Stampede verscherbelte, der darüber eine weitaus bessere Hook legte. "Y'all motherfuckers ain't ready, we ready / We swingin' machetes and cuttin' y'all niggas into confetti" - da kommt Lust auf. Wie schon auf dem ersten Teil ergeht man sich hier in aussagekräftigen Titeln, Aufforderungen wie "Buck 'Em Down" sind immer noch an der Tagesordnung. Vor allem Lucky ist es, der mit seinem nervtötenden Stimmorgan immer und immer wieder wie ein Einfaltspinsel dämliche Parolen abgibt - und das in lautstarkem Ton. Denn aggressiv ist die Platte ohne Zweifel, nur eben in einer Art und Weise aggressiv, in der blind mit dem Kopf gegen die Wand gerannt wird. "Celebrity Smackdown" folgt dabei wenigstens noch einem Konzept, und sei es nur das teils gerechtfertigte Anpöbeln sämtlicher Stars. Andere Songs, wie in etwa "Blood", erscheinen auf den anderen Seite noch einfältiger als die kritisierten Promis. Gegen das, was sich Randam Luck an Reimen aus den Fingern saugen, sind die heutigen Taten eines Vinnie Paz reinste Kunstwerke. Die Thematik ist überall und bei den Idolen dieselbe, doch stilloser als hier wurde sie selten verkauft. Apropos Vinnie Paz, der wird auch als Gast angekündigt. Doch ebenso wie Ill Bill wurde schlichtweg das Feature der ersten Scheibe ordentlich ausgeschlachtet und mit neuem Beat versehen - ärgerlich, selbst wenn die Produktionen (Beiträge der Snowgoons) in Ordnung sind. Bezüglich der Skills kann auch hier nicht viel angekreidet werden, denn Randam Luck rappen allesamt durchaus passabel. Doch das Gesamtpaket am Mic stimmt nicht. Das fördert umso mehr ein die Gastgeber ausstechendes Reef The Lost Cauze-Feature zutage. Doch wenn in "Listen" über einen gelungenen Beat von AD die Hook zusammengecuttet wird, während auf dem unüblich lockeren Instrumental die Aggro-Fahne nur auf Halbmast weht, geht es auch so. Mit solchen Songs hätte man das Album bestens auflockern können. Aber nein, RL ziehen es vor, gelungene Beats (wie etwa in "Mystery On The Block") mit schwachen Hooks zu bekleckern. Dass vieles ähnlich klingt, ist zu einem nicht kleinen Teil Randam Luck selbst zuzuschreiben, denn die Beats sind mitunter richtig dick. So auch in "Golden State", das überraschend muntere Klänge auffährt, die dem Album sehr guttun.

Dass es weiterhin Vertreter dieser Schiene des Raps gibt, ist wichtig. Dass diese Vertreter dem Sound, den sie praktizieren, weder gerecht werden noch Ehre machen, sollte als Indiz gelten, dass hier etwas nicht stimmt. "Subtile Gewalt-Raps" ist die Zauberformel, mit der man weiterkäme. Doch Randam Luck zeigen, dass sie im Vergleich zum Debüt kaum dazugelernt haben. Sie sind die als Soldaten verkleideten Bauern, die der Monarch in der Schlacht als erste verheizt. Wer alleine auf die Beats aus ist, der sollte sich "Graveyard Shift" - entweder mit Rap-Nebengeäusch oder als vielleicht bald erscheinendes Instrumental-Album - zulegen. Die Performance am Mikro jedoch bleibt eine durchwachsene Angelegenheit, die entweder zu plump und/oder gebrüllt für ernsthaften Genuss ist.

5.3 / 10

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