Montag, 15. Februar 2010

Poison Pen - The Money Shot



Release Date:
04. August 2009

Label:
Gold Dust Media

Tracklist:
01. The Money Shot (Intro)
02. What's Hood?
03. Brooklyn Party
04. The 2nd Amendment (Feat. Immortal Technique)
05. My Dude
06. Bk's Fat Boy
07. Finished!
08. Magnifique (Feat. M.O.P.)
09. O.E.O.G. (8 Ball Junkie)
10. Grip Up (Feat. Block McCloud)
11. Drunk & Don't Care
12. Shut Up (Feat. Silkk The Shocker)
13. Facebreaker (Feat. Swave Sevah)
14. WTP
15. One Drink, Two Drink
16. Goons R Us (Feat. Gillie Da Kid)

Review:
"I been on everybody's else's shit – but never my own" sagt Poison Pen ganz wahrheitsgemäß. Als Feature-Gast ist einem der schwergewichtige Emcee aus Bed-Stuy sicherlich bereits irgendwo untergekommen, treibt er sich doch regelmäßig auf den Alben seiner NY-Kollegen herum. Auch ohne eigenes Album konnte er sich damit ins Gedächtnis vieler Hörer rappen. Mit "Pick Your Poison" gab es auch schon ein Street-Album, das seinerzeit von Stronghold-Bruder Immortal Technique präsentiert wurde. Für sein offizielles, eher überraschend hereinschneiendes Debüt kommt das Stronghold-Gründungsmitglied bei Gold Dust unter, wo "The Money Shot" dann ohne weitere Verzögerung pünktlich veröffentlicht wird.

WRITTEN FOR Rap4Fame
 
Man kennt Poison Pen als Battle-MC, und so ist es kein Wunder, dass auch hier mit Punchlines nicht gegeizt wird. Doch für die Idee hinter diesem Album sei ein Zitat von Pen herangezogen: "I don't want people to think that I'm the nicest rapper on the planet. I proved I was nice when I was 18. I'm just trying to bug out and entertain." Dementsprechend empfängt den Hörer ein bestens gelaunter Poison Pen mit erhobenem Glas. Hinter ihm stehen neben einigen Mic-Gästen auch fähige Produzenten: Mit den meisten Beiträgen gingen DJ Static (ebenfalls Stronghold) und Chum (von den Demigodz) zu Werke, während noch eine ganze Reihe weiterer Beatbastler vorbeischauten. Die zeigen zu einem großen Teil vor allem eines: Poison Pen kommt überall zurecht, auch auf mittelmäßigen Produktionen. Denn was es hier zu hören gibt, hätte seitens der Instrumentals in jedem Fall besser sein können. Pen dagegen ist der lustige Kerl, der mit seinem Rüpel-Style, welcher technisch nicht einmal sonderlich anspruchsvoll ist, die Sympathien der Hörer einfährt und seine "Brooklyn Party" auch auf einem zu minimalistischen Beat zum Laufen bringt. Auch beim Zusammentreffen der Raukehlen in "Magnifique" verhindert der Beat (diesmal von Chum) ein spektakuläres Outcome. Man könnte es natürlich Pen gleichtun und sich die Beats schöntrinken, analog zu "One Drink 2 Drink", in dem F. Jordan's Hook lautet: "I only had one drink, I'm really not tipsy yet / And shorty's all into me, and I'm really not into her / But now that I have like 2 drinks, she's looking like a model / Or could it be the bottle?" Doch auch ohne Hochprozentiges kommt man auf seine Kosten: Static's Beat zu "What's Hood?" ist ein schlichter Ohrwurm, über den Pen mit amüsanten Lines über das "Hood"-Sein rappt: "Ain't nothing more hood than going to church". Ähnlich geht es in "BK's Fat Boy" zu, einer Art Hymne von Pen auf sich selbst, in der er sich nicht zu schade ist, die Lacher auf Kosten seiner selbst einzufahren. Dass es lustig zugeht, wenn J-Zone vorbeischaut, versteht sich von selbst - weshalb "O.E.O.G." auch voll im Sinne dieses Albums liegt. In "My Dude" wird dann die eigene Heimat (Bed-Stuy) in den Mittelpunkt gestellt, natürlich mit den typischen Raps von Pen, die einem immer weieder ein Schmunzeln ablocken. Komplettiert wird das Gesamtbild von den etwas härteren Songs, bei denen zuerst natürlich "The 2nd Amendment" zu nennen ist, für das Teak Underdue schweres Geschütz auffährt, das sich bestens mit Immortal Technique verträgt. Auch wenn hier der einzige Ausflug ins lyrisch Gehaltvolle vorliegt, fühlt man sich mit IT keineswegs fehl am Platz. "Facebreaker" ist ein groß angelegter Kopfnicker, in dem die Harmonie zwischen Swave und Pen voll zur Geltung kommt. Das ungewöhnliche Feature von Silkk verläuft unauffällig, während beim vielversprechenden Titel "Drunk & Don't Care" seitens des Beats mehr hätte passieren können. Nach dem missglückten "WTP" schließt das Album mit "Goons R Us" brachial ab.

Schlussendlich ruft das Album mehr einen "Aha"- als einen "Wow"-Effekt hervor, doch in erster Linie auch die Freude, dass ein Artist, der es verdient hat, es endlich zu seinem offiziellen Debüt gebracht hat. "The Money Shot" ist dabei weder ein Top-Album noch knüpft es an alte Stronghold-Tage an, doch Poison Pen weiß, mit den Beats, die mitnichten durchwegs gelungen sind, umzugehen und seine simplen, aber wirksamen Raps an den Mann zu bringen. Wer sich mit diesem Emcee bisher noch nicht auseinandergesetzt hat, dem sei zu dieser Scheibe geraten, denn man wird Pen's starke Persönlichkeit und seine unbeschwerte Art kennen und schätzen lernen. "The Money Shot" selbst ist jedoch "nur" ein solides Werk.

6.0 / 10

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