Release Date:
14. Juli 2009
Label:
EMI
Tracklist:
01. Misunderstood (Feat. Buk)
02. American Gangsta
03. Fire (Feat. Lil Boosie)
04. Talk To Me
05. Yellow Light (Feat. R. Kelly)
06. Walkin On Ice (Feat. Gucci Mane & OJ Da Juiceman)
07. Wetter (Feat. Erika Shevon)
08. Billionaire (Feat. Busta Rhymes)
09. Yo Body (Feat. Do Or Die & Johnny P)
10. Hustla
11. Gotta Get Me One (Feat. Static Major)
12. On Top (Feat. Akon)
13. Jump Off
14. Wanna See 'Em Buss (Feat. Liffy Stokes)
15. Birthday
14. Juli 2009
Label:
EMI
Tracklist:
01. Misunderstood (Feat. Buk)
02. American Gangsta
03. Fire (Feat. Lil Boosie)
04. Talk To Me
05. Yellow Light (Feat. R. Kelly)
06. Walkin On Ice (Feat. Gucci Mane & OJ Da Juiceman)
07. Wetter (Feat. Erika Shevon)
08. Billionaire (Feat. Busta Rhymes)
09. Yo Body (Feat. Do Or Die & Johnny P)
10. Hustla
11. Gotta Get Me One (Feat. Static Major)
12. On Top (Feat. Akon)
13. Jump Off
14. Wanna See 'Em Buss (Feat. Liffy Stokes)
15. Birthday
Review:
Der Herr Zungen-Twista ist zurück, keine zwei Jahre nach seinem letzten Album. Man mag ihn hassen oder lieben, er ist ohne Zweifel ein fester Teil der Landschaft des HipHop-Genres, spätestens seit seinem 2004er Platinum-Album "Kamikaze". Doch auch sonst gehört der Mann mit der schnellen Zunge dazu, auch wenn er sich mit seinen letzten Auswürfen nicht unbedingt mit Ruhm bekleckerte. Bei diesem Album kürzte sich vom ursprünglich angekündigten Star-Lineup einiges weg, doch trotzdem verbleibt "Category F5" mit einigen renommierten Gästen. Und auch so beansprucht Twista auf der Messskala für Orkanstärken, die parallel zum Kronensystem von eins bis fünf reicht, das Maximum.
WRITTEN FOR Rap4Fame
Ein bisschen widersprüchlich ist es auf den ersten Blick schon: Wer Twista nicht kennt, dem werden beim Anblick des Covers, auf dem ein mit schwuler (zu verstehen im Rap-, nicht im tatsächlichen Sinn) Hipster-Brille und -Hut sowie tonnenweise Bling-Bling abgebildetes Moppelchen die im Hintergrund zu sehende Verwüstung angerichtet haben will, vor Lachen die Tränen kommen. Doch die Zeichen stehen gar nicht schlecht, immerhin markiert dieses Album seit 2004 die erste Zusammenarbeit mit The Legendary Traxster. Diese Zusammenarbeit hat das Potential, über die etwas enttäuschende Gästeliste hinwegzutrösten. Der Einstieg ins Album ist vielversprechend: Nachdem dem Hörer erklärt wurde, was so ein "F5"-Hurrikan alles anzurichten vermag und Buk mit tiefer Stimme die ersten Lines gekickt hat, legt Twista los: Über Traxster's düsteres, mit Streichern ausgekleidetes Instrumental gibt es Rhyme-Salven vom Allerfeinsten, die zudem stark mit Buk's gegensätzlich langsamer Performance harmonieren. Wo "Misunderstood" ansetzte, da macht "American Gangsta" weiter: Diesmal ist es Toxic (ebenfalls ein Langzeitkollaborationspartner), der in "American Gangsta" das richtige Gelände für Twista modelliert. Der Speedster tischt hier eine etwas fragwürdige Hommage an die Groß- und Kleinkriminellen Amerikas ("We was born into this system, so don't be mad at what you made us") auf, die raptechnisch allerdings so verdammt gut ist, dass jegliche Kritik unter den Tisch fällt. Der Anfang schmeckt also herrlich, nur was nun folgt, gleicht einer Talfahrt: "Fire" fängt gut an, bis zu dem Punkt, an dem ein kleines Baby anfängt, zu quäken. Nein, es ist Lil' Boosie, der den Unrat, den er als Rap bezeichnet, über den Song kippt. Doch das war natürlich bei weitem nicht das Ende der Fahnenstange. "Birthday" klingt mit Quietschestimmchen und inhaltlich untergründiger sowie auch technisch gewöhnlicher Vorstellung nach nichtigstem Wiedererkennungswert, was ebenso für "Gotta Get Me One" gilt, das jedoch zumindest technisch anspruchsvoller ausgeführt wurde. Ein steter Begleiter ist der Auto-Tune, der prinzipiell akzeptablen Songs wie "Yo Body" den Garaus macht. Auch R. Kelly spielt die Trendhure und säuselt sich durch die ampelgeregelten Softporno-Raps in "Yellow Light", wobei derjenige, dem als erstes die Ironie des Tracktitels ("yellow") in Bezug auf R. Kelly als Gast aufgefallen ist, diesem Song zumindest etwas Amüsantes abgewinnen konnte. Thematisch und auch vom Unterhaltungsfaktor ähnlich verläuft Akon's gelangweilt-routinierter Auftritt, bei dem man die Gespielin "On Top" reiten lässt. Schon fertig? Oh nein, es kommt noch besser, schließlich wurde noch gar nicht genug betont, wie viel Dinero man verdient. "Hustla" hält sich noch in Grenzen, "Billionaire" kann dagegen mit Vollzeit-Auto-Tune gut und gerne der schlechteste Song sein, den es von Twista je zu hören gab. Auch in den Jahrescharts spielt er ohne Zweifel ganz unten mit. Dort klinkt sich auch die Hook von "Walking On Ice" ein, die zeigt, dass die Niveaulosigkeit im Rap ein Fass ohne Boden ist. Nachdem man Gucci und OJ in Gedanken den Gnadenschuss gegeben hat, landet man in einem dicken Bottich aus Sülze, der da auf den Namen "Wetter" hört. Doch softe Klänge plus Twista, das kann durchaus funktionieren, so geschehen in "Talk To Me". Mit "Jump Off" und "Wanna See 'Em Buss" finden sich dann noch zwei Friedensangebote, die jedoch bei weitem nicht ausreichen, den vorher angerichteten Schaden glattzubügeln.
Das war wohl mal wieder ein Schuss in den Ofen. Dabei fing alles so gut an - mit den ersten beiden Tracks hat Twista zwei Kracher parat, die, wenn konsequent weitergeführt, der Beginn seines bisher besten Albums hätten sein können. Doch das scheint unmöglich, schließlich käme dies dem Nichtbedienen der Massen gleich, was für Twista anscheinend nicht zur Diskussion steht. Lieber steckt er sein enormes Talent auf einigen Tracks in die Tasche und rennt, zusammen mit zeitgemäßen Gästen, irgendwelchen Trends hinterher. Damit flaut der "Category F5"-Sturm schnell zum lauen Lüftchen ab, das höchstens bei 40° C im Club wirklich wahrgenommen werden kann. Wer anderswo unterhalten werden will, der muss sein Messer nach "Misunderstood" und "American Gangsta" (die dieses Album übrigens auch vor Kellerwertungen retten) ansetzen, den Rest wegwerfen und anderswo suchen.
Das war wohl mal wieder ein Schuss in den Ofen. Dabei fing alles so gut an - mit den ersten beiden Tracks hat Twista zwei Kracher parat, die, wenn konsequent weitergeführt, der Beginn seines bisher besten Albums hätten sein können. Doch das scheint unmöglich, schließlich käme dies dem Nichtbedienen der Massen gleich, was für Twista anscheinend nicht zur Diskussion steht. Lieber steckt er sein enormes Talent auf einigen Tracks in die Tasche und rennt, zusammen mit zeitgemäßen Gästen, irgendwelchen Trends hinterher. Damit flaut der "Category F5"-Sturm schnell zum lauen Lüftchen ab, das höchstens bei 40° C im Club wirklich wahrgenommen werden kann. Wer anderswo unterhalten werden will, der muss sein Messer nach "Misunderstood" und "American Gangsta" (die dieses Album übrigens auch vor Kellerwertungen retten) ansetzen, den Rest wegwerfen und anderswo suchen.
3.8 / 10
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