Sonntag, 14. Februar 2010

Recordkingz - Heavyweight


Release Date:
05. Juni 2009

Label:
ABB Records / All City Music

Tracklist:
01. The Heavyweight Muthafucka (Skit) (Feat. Portobello Dave)
02. I Cried (Feat. Tragedy Khadafi)
03. Take A Walk With Me (Feat. Joell Ortiz)
04. Do You Feel It (Skit 1)
05. Rock Ya Shoulders (Feat. The Beatnuts)
06. Hip-Hop Throwback (Feat. Guilty Simpson)
07. Playin To Lose (Feat. Little Brother)
08. Scratch and Chop (Skit 2)
09. This Is 4 My Peoples (Feat. Evidence)
10. Heat (Feat. Mobb Deep)
11. Da Money (Feat. Glasses Malone)
12. Pay Your Respects (Feat. Problemz)
13. Keep It Coming (Feat. Craig G, Will Pack & K Major)
14. Get High (Skit 3)
15. Bad Cats (Feat. Phil The Agony, Montage & Mo Money)
16. Juliano On The Cuts (Skit 4)
17. You Been Warned (Feat. Aasim)
18. Keep On (Feat. Chalice & Ruk)

Review:
Während man noch darüber grübelt, ob man sich nun freuen oder verzweifeln soll, flattert das nächste Producer-Album ins Haus. Diesmal ist es Recordkingz alias Juliano alias eine Hälfte von The Creators, der mit recordkingz.com einen hoch geschätzten Online-Shop betreibt und hier sein Solo-Debüt vorlegt. Doch selbst seit dem Creators Album "The Weight" ist einige Zeit vergangen. Für dieses Album will der auch körperlich schwergewichtige Londoner seinem Albumtitel alle Ehre machen und schart ein nicht gerade mickriges Aufgebot um sich, das natürlich auf klassischen BoomBap schließen lässt.

WRITTEN FOR Rap4Fame
 
Da heutzutage absolut jeder Produzent sein eigenes Album braucht, stellt sich bei Alben wie diesem nur noch die Frage, ob sie etwas besonderes sind oder nicht. "Heavyweight" ist es nicht. Das bedeutet für den Hörer die übliche Mischung aus Standard und einigen guten Songs. Auch sonst folgt die Scheibe in keinster Weise einem Konzept oder einer speziell ausgerichteten Motivation, was Juliano wohl aber auch nie in Erwägung zog. In seinem Bestreben, einfach nur dem Sound, den die Gästeliste verspricht, zu frönen, macht er nicht viel falsch, setzt sich aber auch selbst Grenzen. Dass hier nichts Neues passiert, unterstreicht mit rotem Edding gleich zu Beginn der Umstand, dass das Sample zu "I Cried" fast jedem Hörer bekannt sein dürfte (u.a. Mos Def's "Life Is Real"). Doch beschweren will man sich bei den erstklassigen Rhymes eines Tragedy Khadafi nicht - schließlich hört man von ihm derzeit gezwungenermaßen nicht allzu viel. Danach allerdings finden sich auch einige der üblichen Verdächtigen ein: Little Brother sind weiterhin allgegenwärtig auf Produzentenalben, verdienen sich mit "Playin' To Lose" ihre Existenzberechtigung allerdings einmal mehr. Ob das auch für Evidence gilt, ist schon fraglicher, denn wie sich der Weatherman durch das ideenlose "This Is 4 My Peoples" gähnt, bleibt im Rahmen von Hintergrundmusik. Um gänzlich im Einklang mit der Produzentenalbennorm zu stehen, wird auch eine Handvoll Instrumentals eingestreut, von denen "Do You Feel It" positiv auffällt und "Get High" (trotz oder gerade wegen der Pitch-Voice) eine richtig angenehme Atmosphäre aufbaut. Den programmgemäßen Standardnummern fällt auf dieser LP Joell Ortiz anheim, während sich Mobb Deep mit dem hektischen Streicher-Sample in "Heat" ebenfalls nicht zurechtfinden. Auch den Beatnuts fehlt das nötige Feuer: Sowohl Psycho Les als auch JuJu schaffen es in "Rock Ya Shoulders" nicht, die Massen aus ihren Sitzplätzen zu reißen. Dann doch lieber Guilty Simpson, der erstens einen frechen Bläser-Beat abbekommt und zweitens für "Hip Hop Throwback" eine simple, aber sehr gut funktionierende Hook aus dem Ärmel schüttelt. Ansonsten ist die Scheibe schnell zu Papier gebracht: Einige solide Nummern wie "Da Money" oder "Pay Your Respects" sind selbstverständlicherweise ebenso vertreten wie das gelungene "Bat Cats" oder das ernste "You Been Warned" - und damit hat sich die Geschichte dann auch.

Bei der Unzahl an Produzentenalben, die in letzter Zeit veröffentlicht wurden, stellt sich auch hier ein Fazit ein, dass nicht neu ist: Schlecht ist "Heavyweight" keinesfalls, es ist sogar gut hörbar und bietet einige feine Momente. Doch welches Producer-Album tut das nicht? Und genau da liegt der Hund begraben: In puncto Einzigartigkeit gibt es schwere Abzüge. Nichts auf dieser Scheibe bleibt auf Dauer hängen, die Aneinanderreihung der Tracks kommt wie immer vielmehr einer Compilation denn einem Album gleich. Demnach ist "Heavyweight" für BoomBap-Fans durchaus eine Anschaffung wert, geht aber in der Masse aller Producer-Alben unter. 

6.1 / 10

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