Release Date:
16. Juni 2009
Label:
Molemen Records / Sound Merchants
Tracklist:
01. The Manifesto (Intro)
02. Respect The Art
03. Spotlight (Feat. Wes Restless)
04. Let Me Do My Thing (Feat. Jean Grae)
05. Modern Day Warfare
06. Chicano
07. All I Know
08. Extravagent Lifestyle (Feat. Tone Pro & Astonish)
09. Fin (Outro)
16. Juni 2009
Label:
Molemen Records / Sound Merchants
Tracklist:
01. The Manifesto (Intro)
02. Respect The Art
03. Spotlight (Feat. Wes Restless)
04. Let Me Do My Thing (Feat. Jean Grae)
05. Modern Day Warfare
06. Chicano
07. All I Know
08. Extravagent Lifestyle (Feat. Tone Pro & Astonish)
09. Fin (Outro)
Review:
Es ist wieder einmal so weit, es gibt Neues aus dem Molemen-Camp. Nachdem Decay und Astonish letztes Jahr an den Start gingen, ist es diesmal Scheme, der seine neue EP veröffentlicht. Unter dem Namen Rhyme Scheme gab es bereits 2006 ein Album, das jetzt mit "The Manifesto" eine neun Tracks starke Fortführung findet. Scheme selbst, der mit 13 Jahren seine Liebe fürs Schreiben entdeckte, ist in Chicago's Northside aufgwewachsen und über Visual in Kontakt mit den Molemen gekommen, in deren Reihen er mit 19 Jahren eintrat. Mit dieser EP tut er einen relativ ungewohnten Schritt: Während sie auf seinem Blog zum kostenlosen Download steht, wird allen, die hier Spaß beim Hören hatten, der Kauf einer CD ans Herz gelegt.
WRITTEN FOR Rap4Fame
Damit legalisiert er eigentlich nur, was die meisten Hörer dieser Zeit sowieso tun: zuerst "Probehören". Die Zahl derer, die ihre Zustimmung und ihre Unterstützung einem Künstler gegenüber dann auch tatsächlich in einem Kauf äußern, ist so oder so nicht sehr groß. Zu klären bleibt also nur noch, ob es überhaupt angebracht ist, Scheme zu unterstützen. Die Molemen Fans werden eventuell im ersten Moment erschrecken, denn keine der drei Säulen steuert hierfür Beats bei - das überlässt Scheme voll und ganz den Sound Merchants, zu denen 21 Grams, CB und neuerdings auch Prestige zählen. Doch schnell zeigt sich, dass allein vom Hören kein Unterschied auszumachen ist. Man setzt natürlich auf BoomBap, der von der Chicagoer Note, wie sie die Molemen geprägt haben, durchsetzt ist. Scheme's "Manifesto" beherbergt keine weltbewegenden Inhalte und beschäftigt sich neben den üblichen Themen mit dem Dualismus der amerikanischen und der ethnisch begründeten Welt, zwischen denen Scheme lebt. "Soy Chicano" ist die Einleitung für selbigen Song, welcher diese Thematik äußerst gelungen und umfassend abhandelt. Neben diesem Highlight gibt es noch einen Track, der unbedingt zu empfehlen ist: "Spotlight" klingt 100% nach Molemen, prägt sich schnell ein und wurde von Alo mit herrlichen Scratches versehen. Auch wenn der Rest nicht herausragend (jedoch auch durchgehend solide) ist, so ist es die Gesamtheit dieses kompakten Werks, die zu überzeugen weiß. Ein roter Faden leitet durch das Album, das durchaus einen kleinen Spannungsbogen aufbaut, der beispielsweise mit gemächlichen Bläsern in "Respect The Art" seinen Anfang nimmt. Ein weiteres Kriterium sind die Gäste, bei denen sich neben den lokalen Kollegen (Wes Restless, Astonish und Tone Pro) noch Jean Grae einfindet; in "Let Me Do My Thing" fügt sie sich angenehm und sogar unauffällig in den Song ein. "Extravagent Lifestyle" muss sich als einziger Song eventuelle Kritik am etwas schleppenden Beat gefallen lassen, ganz im Gegensetz zu "All I Know", das mit seinem Saxophon für Unterhaltung sorgt. Den Abschluss macht ein perfektes Outro: "Fin" hat nochmals einen großartigen Beat parat und lässt diese EP wunderbar ausklingen.
Nach gut einer halben Stunde ist es nicht nur dem Outro zu verdanken, dass man eine positive Erinnerung an Scheme's EP hat. Zwar fährt der Chicano keine dicken Kracher auf, doch in Sachen Stimmigkeit und Beständigkeit wird kräftig gepunktet. Jeder Song passt dort, wo er sitzt. Man darf also den Sound Merchants zu einem gelungenen Beat-Teppich gratulieren, während auch Scheme - wenn auch kein Top-Emcee - auf dieser EP ein angenehmer Zeitgenosse am Mic ist. Nicht der große Wurf (wohl auch nie dafür gedacht), doch Scheme's kleines Manifest hat Hand und Fuß und ist zudem, zwar nicht fehlerlos, dafür aber sehr sympathisch. Chicago bleibt die Hochburg des Mittleren Westens für BoomBap der ruhigen Sorte. Und in Scheme kann man getrost ein paar Euros investieren.
Nach gut einer halben Stunde ist es nicht nur dem Outro zu verdanken, dass man eine positive Erinnerung an Scheme's EP hat. Zwar fährt der Chicano keine dicken Kracher auf, doch in Sachen Stimmigkeit und Beständigkeit wird kräftig gepunktet. Jeder Song passt dort, wo er sitzt. Man darf also den Sound Merchants zu einem gelungenen Beat-Teppich gratulieren, während auch Scheme - wenn auch kein Top-Emcee - auf dieser EP ein angenehmer Zeitgenosse am Mic ist. Nicht der große Wurf (wohl auch nie dafür gedacht), doch Scheme's kleines Manifest hat Hand und Fuß und ist zudem, zwar nicht fehlerlos, dafür aber sehr sympathisch. Chicago bleibt die Hochburg des Mittleren Westens für BoomBap der ruhigen Sorte. Und in Scheme kann man getrost ein paar Euros investieren.
6.5 / 10
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